Was machen, wenn man auf die alten Sachen keinen Bock mehr hat und sich verändern möchte? Genau, einfach seinen Sound neu erfinden und eine neue Marke kreieren. So geschehen bei den Old School Thrashern DISTILLATOR, die seit 2013 in der Metalwelt herumgeisterten und mit 2 Alben, einer EP und einer Split bereits etwas Staub aufwirbelten. Da sich das Trio aus Enschede aber stilistisch nicht festfahren wollte, entschied es sich kurzerhand zu einem Namenswechsel und somit war CRYPTOSIS geboren und mit „Bionic Swarm“ liegt das erste Lebenszeichen auf dem Prüfstand. Bereits eingeleitet durchs Coverartwork beschäftigt sich das Album inhaltlich mit Endzeitstimmung, der Machtübernahme von Maschinen und der damit einhergehenden Unterjochung der Menschheit. Dieser futuristische Anstrich wird perfekt durch das musikalische Geschehen eingefangen. Es besteht immer noch ein Thrash Metal Grundgerüst, aber das mit viel Technik verfeinerte Songwriting zeigt sich nicht mehr limitiert, sondern öffnet sich dem Progressiven. Es herrscht kalte Aggressivität, die stimmlich durch ein heisernes Shouting aufgefangen wurde und meistens bis hin zu blackig angehauchten Passagen oder Industrial Parts tight heruntergezockt wird. Aber CRYPTOSIS können auch Atmosphäre, beherrschen es also insgesamt, Stimmung, Spannung und Groove zu transportieren. Es werden immer wieder Erinnerungen Richtung gemäßigternen VEKTOR und wilderen DARKANE wach, alles andere als schlechte Referenzen. Mit „Bionic Swarm“ ist ein richtig gutes Referenzwerk im extremen Metal erschaffen worden, dass einige Durchläufe braucht, um sich dann aber festzubeißen.