Wer schon immer mal wissen wollte wie es klingen würde wenn Bob Dylan die Dead Kennedys covert, der wird unter Umständen noch eine ganze Weile warten müssen... Das neue Album von Calibretto 13 bietet einem allerdings die Möglichkeit sich schon mal grob auf das Ergebnis einzustimmen. Greifen die drei Burschen aus Indiana doch gerne mal zur (Halb-)Akustikklampfe und auch Mundharmonika um einem ihren furiosen Punkrock um die Ohren zu hauen. Nun liegt der Großteil der Stücke eindeutig näher an den Kennedys, was nicht zuletzt auch der Stimme von Sänger Joseph Whiteford zuzuschreiben ist. Aber Why cant I be on MTV?, Father oder The Proposal rufen mir unweigerlich die Dylanschen Protest-Songs ins Gedächtnis. Der Sound von Calibretto 13 geht aber deutlich über geschicktes kombinieren von Abgekupfertem hinaus. Adventures in Tokyo klingt in keinster Weise konstruiert, sondern wie frisch und frei von der Seele gerotzt.
Textlich haut man ebenfalls recht ordentlich auf die Kacke, wobei die sprachliche Umsetzung meiner Meinung nach eher etwas armselig ausgefallen ist. Wahrscheinlich ist mir vieles einfach nur zu direkt formuliert. Einige Beispiele: Corporate capitalist pigs, all your ads are fake (stimmt zwar größtenteils, aber naja...), Were an army of the Lord and were marchin on, Were fightin for the truth, Were fightin for the Son (ja, es handelt sich um Christen, allerdings durchaus mit Fähigkeit zur Selbstkritik, so prangern sie z.B. in From me to you diesen American Way of Christianity an) etc. Ansonsten ein durchweg empfehlenswertes Album, das in der Masse an Veröffentlichungen positiv auffällt und deshalb auch nicht unbemerkt darin untergehen sollte.