Plattenkritik

Capital - Homefront

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Release Date: 30.10.2007
Datum Review: 26.10.2007

Capital - Homefront

 

 

Es war der Frühling des Jahres 2007, als sich CAPITAL aus Long Island dazu entschlossen zum dritten Mal in ihrem Leben den Kindergarten zu besuchen. Zum ersten Mal waren sie dort als – nun ja – Kinder eben, zum zweiten Mal im stolzen Mannesalter, um dort ihr erstes Album ("Signal Corps") aufzunehmen. Und auch der Nachfolger "Homefront", zugleich ihr Revelation-Debüt, wurde in besagter vorschulischer Bildungsinstitution eingespielt. Was immer in diesen eher unüblichen Räumlichkeiten in Freeport, Long Island passierte, viel mehr Hardcorebands sollten dort ihre Platten einzimmern…


Stellt Euch einfach vor Tim Barry (Avail), Walter Schreifels zu Quicksand-Zeiten und Brian Baker anno 1986 ("Can I Say", you know...) treffen sich glänzend aufgelegt zu einem Jam und jemand schneidet spontan mit. Der Drummer spielt dabei stets schön gegen den Takt und der andere Gitarrist sorgt mit strategisch gut platzierten "Whooaaa"´s für Gänsehaut. Heraus kommt dabei unterm Strich eine absolut mitreissende, herrlich unmoderne melodische Hardcore-Scheibe, die mit 'new-oldschool' dennoch ungefähr so viel am Hut hat, wie Violent Dancing mit Watzlawicks Kommunikationstheorie. Und, um bei diesem Bild zu bleiben: CAPITAL betonen eindeutig den Inhaltsaspekt. Melodie, Dissonanz und Hymnen, die mit jedem Hören wachsen, werden flankiert von introspektiven, lesenswerten Texten. 'Mosh Parts' finden hier lediglich als Songtitel statt. Vor allem Avail-Anhänger sollten "Homefront" nutzen, um die mittlerweile fünf Jahre andauernde, albumlose Zeit der Richmonder zu überbrücken. Richtig schönes Teil. Und jetzt weg von der Heimatfront und touren. Bitte.


Anspieltipps: Flood Gates, Gold Coast, Homefront


Tracklist:

01: Flood Gates
02: Live Dammit Live
03: Crossroads
04: Procrastination
05: Rubberface
06: Dead Children
07: On A Mission
08: Disclaimer
09: Mosh Parts
10: Gold Coast
11: 250 32nd
12: Oakdale Merge
13: Homefront


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René

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