Sie sind da wenn man sie braucht. Sind sie schon immer gewesen. CAPTAIN PLANET melden sich auf ihrem nunmehr viertem Studioalbum Ein Ende in altbekannter Stärke zurück.
Knapp vier Jahre sind seit ihrem letzten Album Treibeis vergangen und doch fühlt es sich so an als wären sie nie wirklich weg gewesen. Aber wieso? Klar, in der Zwischenzeit hat man ein paar Konzerte an Wochenenden gespielt (das Lehrerdasein erlaubt keine ausschweifende Touren) und selbst innerhalb der Band gab es mit dem Neuzugang von Basti (Matula) etwas Bewegung - doch anhand dessen kann die, zumindest gefühlte, Omnipräsenz von Captain Planet nicht wirklich begründet werden. Nein ganz und gar nicht. Viel mehr liegt es wohl eher daran, dass der Hörer seinen Alltag oft in den Liedern von Captain Planet wiederentdecken kann. Stellenweise (bewusst) unkonkret und mit vielen Metaphern versehen, nahmen Captain Planet den Hörer schon immer an die Hand, gaben ihm Denkanstöße, nur um ihn dann im richtigen Moment wieder loszulassen. All dies hat sich auf Ein Ende nicht verändert. Noch immer singt sich Sänger Arne die Misere aus der Lunge, nie für den Hörer zu persönlich aber auch nie zu abstrakt, sodass es ein leichtes ist selbst mitzufiebern/mitzuleiden/mitzufühlen: Wir haben es immer wieder versucht, zwischen den Zeilen Blumen auszusäen – grandios gescheitert. Es fällt wirklich schwer bei manchen Liedern keine Parallelen zu selbst Erlebtem erkennen zu können. Schaurig schön.
Auch musikalisch hat sich nicht sonderlich viel getan. Muss es aber auch gar nicht. Durch die Verstärkung von Basti, der ebenfalls wie Benni und Arne Gitarre spielt, sind die Lieder noch ein wenig treibender und mitreißender geworden. Insbesondere live hat sich dies bereits bewahrheitet. Sonst bleiben sich Captain Planet treu und formvollenden ihren Sound, den sie (spätestens) mit Treibeis gefunden haben. Klare Melodien, mitreißende Gitarren und treibende Untermalung durch Bass/Schlagzeug scheinen eben dieses Erfolgsrezept zu sein, dass Captain Planet für sich entdeckt und mit Ein Ende perfektioniert haben. Lediglich bei der Produktion sind große Unterschiede zu Treibeis zu erkennen. War der Vorgänger noch gewollt rau und kantig, kommt Ein Ende etwas glatt polierter daher. Das macht sich vor allem in dem Gitarrensound und in der Klarheit der Stimme von Arne bemerkbar.
Schlussendlich bleibt nicht wirklich viel zu sagen. Captain Planet sind zurück, waren (zumindest gefühlt) nie wirklich weg und werden dies wohl auch nie so ganz sein. Dazu ist die Musik von Captain Planet zu ehrlich und unser Alltag zu nervenaufreibend. Die wohl (persönlich) wichtigste Band der letzten/nächsten Stunden.