Im Gegensatz zu Nachbarn im musikalischen Geiste sind CARNIFEX sich und ihren beiden Alben vorher treu geblieben. Somit erwartet den abgestumpften Hörer brutaler Deathcore in technischer Perfektion, der den mit Subbass Detonationen und Highspeed Eruptionen geladenen Colt mitten in das Gesicht feuert. Es ist beachtlich, dass die Band aus Kalifornien die ohnehin Schwindel erregende Höhe an der Instrumentenmesslatte noch einmal Richtung Hölle schieben konnte, so dass fast von den MORBID ANGEL des Deathcore geunkt werden könnte. Auch Sänger Scott Lewis scheint im Vorfeld von „Hell Chose Me“ seine Hausaufgaben gemacht zu haben, denn die Shouts klingen abgeklärter und die Grunts bösartiger. Wie bei vielen ihrer Leidesgenossen sind auch bei CARNIFEX die „Brees“ verreckt, auch das amerikanische Quintett möchte das Sinnbild des einstigen Aufbruchs der jungen Wilden im Death Metal hinter sich lassen. Diese Abgeklärtheit kann auf „Hell Chose Me“ förmlich inhaliert werden, CARNIFEX vereinen sämtliche Extreme und gießen sie in kompakte, schlüssig geformte Deathcore Songs. Das es hauptsächlich einen auf die Mütze gibt und nur selten Liebe in den Sound (der mit einer bärenstarken Produktion aufwarten kann) einfließt, ist selbstredend und sollte Liebhaber von Oasen der Ruhe und des Friedens vor Genuss abschrecken. Wobei aber auch nicht verschwiegen werden darf, dass sich bei aller Muskelstärke auch einige harmonische Sequenzen im Album eingenistet haben. Natürlich ist auch hier Innovation mit der Lupe zu suchen, aber „Hell Chose Me“ kann zu 100% der „CARNIFEX 2010“ Stempel aufgedrückt und andere Combos aus dem Player vertrieben werden.
01. HELL CHOSE ME
02. DEAD ARCHETYPE
03. ENTOMBED MONARCH
04. NAMES MEAN NOTHING
05. HEARTLESS
06. SORROWSPELL
07. THE SCOPE OF OBSESSION
08. BY DARKNESS ENSLAVED
09. THE LAIRS FUNERAL
10. GENOCIDE INITIATIVE