Australien, roter Kontinent, Land der Aborigines sowie der tödlichsten Tierarten des Planeten. Spätestens seit letztem Jahr brachten PARKWAY DRIVE Down Under auch noch in Sachen Hardcore/Metalcore auf die Landkarte, auf das man neugierig die dortige Szene sichtet. Und nun schwappen die braun gebrannten und tätowierten Sunnyboys in Richtung des alten Europas um das freizulassen, was sie am anderen Ende der Welt in den letzten Jahren an vor sich hin geköchelt haben. Neben den leider just aufgelösten I KILLED THE PROM QUEEN gehören auch CARPATHIAN zu dieser Riege.
Nach ihrer selbstbetitelten EP erscheint nun also mit "Nothing To Lose" der Longplayereinstand der Jungs aus Melbourne, die erst kürzlich mit PARKWAY DRIVE und ON BROKEN WINGS durch die deutsche Clublandschaft tingelten. Es ist eine Schande, dass diese Scheibe nicht kurz vor der Tour hierzulande veröffentlicht wurde, denn dann wäre vor ihrer Bühne wohl noch mehr abgegangen. "Nothing To Lose" ist ein straightes und ehrliches Hardcore Werk, welches das Rad bestimmt nicht neu erfindet, aber fernab des Spielplatzes aktueller Hypes mit dickem Groove und gewaltigen Moshparts auftrumpht. 30 Minuten lang werden hier erstklassige und homogen Moshcore Bomben auf den Zuschauer niedergelassen, bei denen der Hardcore Gedanke im Vordergrund steht und weniger die eingestreuten Metal Riffs. Ein äußerst dezenter Einsatz von cleanem Gesang zwischen den wütenden Shouts von Frontmann Marty lockert den Gesamteindruck auf und wirkt keinesfalls gekünzelt. Wer auf die Brutalität von BURY YOUR DEAD in ihren frühen Jahren und den moshenden Groove von THROWDOWN steht wird seine wahre Freude an CARPATHIAN haben, die mit "Nothing To Lose" beweisen, dass eine derbe Hardcore Packung nicht immer prollig rübergebracht werden muss.
Tracks:
1 End Of The 1980's
2 Drop It Like It's Hot
3 Who The Fuck Taught You Snaps?
4 Six Months
5 Nothing To Lose
6 Love Song
7 The Rules Of Attraction
8 Explosions
9 Suckerpunch
10 End Of The World