CARRY THE DEAD aus dem Rhein-Main Gebiet legen mit „War“ ihr Debüt direkt über die volle Distanz hin, auch wenn es mit 9 Songs in 21 Minuten dann wohl doch eher ein Halbmarathon geworden ist und nicht die volle Distanz, aber das soll an dieser Stelle nicht wirklich eine Roller spielen.
Geboten wird ein durchaus ansprechender Mix aus solidem Hardcore, welcher z.B. bei „Confession“ ein wenig an die guten alten MERAUDER erinnert, als der Begriff Metalcore noch in den Kinderschuhen steckte und auch rein gar nichts mit cleanem melodischen Gesang zu tun hatte, sondern nur den verstärkten Metal Einfluss auf in erster Linie die Gitarrenriffs beschrieb. Der folgende Titeltrack „War“ hingegen könnte auch von STRIFE stammen, vergleichsweise schnelles Tempo mit einer Art rhythmischer metallischer Gitarrenriffs für welche die Kalifornier bekannt sind. STRIFE bleiben auch über die weiteren Songs die Band, welche mir am häufigsten in den Sinn kommt. STRIFE mit einer kräftigen Prise Beatdown beschreibt für mich den Sound von CARRY THE DEAD ganz passend. Der moshige Hardcore vornehmlich im Midtempo Bereich kann sicherlich nicht wirklich mit Eigenständigkeit glänzen, aber das ist in diesem Sektor wohl auch eher die Ausnahme und es kommt dann viel mehr darauf an die vorhandenen Zutaten so gut miteinander zu kombinieren, dass am Ende ein druckvolles, frisches Stück Musik entsteht. Das schaffen CARRY THE DEAD um Shouter Flo für meine Begriffe ganz gut.
Für ein Debüt ist „War“ mehr als nur vorzeigbar und wenn die Band in Zukunft vielleicht noch ein klein wenig mehr sowas wie die eigene Note findet, dann muss man CARRY THE DEAD spätestens auf dem Schirm haben.
Trackliste:
1. Intro
2. Confession
3. War
4. Set To Destroy
5. Enchained
6. Self-Seeker
7. Rage
8. Skit
9. The Next Round