Es gibt mit Sicherheit keine bessere Möglichkeit, die Tiefe und Intensität des POST ROCK im Live-Gewand zu erfahren. Sicherlich ist dies nicht immer realisierbar und deshalb ist man umso dankbarer, wenn man die Möglichkeit erhält, ein solches Geschehen auf einem Silberling verewigt zu bekommen. Wenn es die Macher dann auch noch fertig gebracht haben, die Qualität des Sounds und die damit verbundene Atmosphäre nahezu perfekt einzufangen und zu konservieren, ist das mehr als ein wirkungsnaher Ersatz.
Die Bostoner POST ROCKER von CASPIAN gaben im Jahre 2010 im Sinne eines wohltätigen Zweckes ein Konzert und hatten sich gleichzeitig dazu entschlossen, einige Songs aufzunehmen und auf einer Live EP zu verewigen. Dafür haben sie mit der „Old South Church“ einen Ort gefunden, der nicht nur als Namensgeber für die EP fungierte, sondern auch die passende Kulisse und die perfekte Akustik für den breiten und tiefen Sound von CASPIAN bot. Dass sich dies als absolut richtige Entscheidung herausstellte, erfährt auch der Hörer sehr schnell. Wenn man die ersten Klänge von „Last Rites“ wahrnimmt und der Song sich langsam aufbaut und zu atmen beginnt, ist man fasziniert von der Klarheit und der Transparenz des Sounds. Jede einzelne Nuance im Bildnis von CASPIAN ist deutlich zu sehen und zu spüren. Dabei ist es erstaunlich und definitiv erfreulich, dass man es geschafft, die einzelnen Teile perfekt zu einem zusammen zu setzen. Nichts sticht negativ hervor und nichts wirkt zu undeutlich. Sei es die singenden, ausufernden Höhen der warmen Gitarren, die Tiefe des Bass-Fundaments oder die Mitte des organischen Schlagzeugs. Alles klingt absolut stimmig und harmonisch vereint. Fünf Songs und knappe 35 Minuten taucht man ein, in den klangvollen Kosmos von CASPIAN und gelangt erst wieder an die Oberfläche, wenn die begeisterten Ovationen des Publikums diese EP beenden.
„Live At Old South Church“ kommt in einer limitierten und einzeln nummerierten Auflage von 1000 Stück und sollte nicht nur die Sammlung der CASPIAN Anhänger bereichern.
Trackliste:
01. Last Rites
02. The Dove
03. ASA
04. Concrescence
05. Sycamore
