Wenn eine mir bis dato unbekannte italienische Band mit der Aussage "The Panzer Metal Machine" und allerlei weiteren Superlativen angepriesen wird, so macht mich das ein wenig skeptisch. Denn gerade eine recht stattliche Anzahl italienischer Power-Metal Combos überschritt die Schwelle ins Lächerliche und Kitschige nur zu oft.
Doch halt: Sofort hört man, dass hier nicht zweitklassig im Fahrwasser von Rhapsody geschippert wird, so klingen Centvrion (die man tatsächlich so schreibt!) wie eine Mischung aus Jag Panzer, ner gehörigen Prise, öhm, Priest, Accept und Primal Fear. Tatsächlich, das vierte Album der Italiener bietet so völlig unitalienisch eine gehörige Ladung Old-School-Metal. Dieser ist weder wegweisend noch originell. Aber wenn juckt das, solange die Musik stimmt. Diese Ehrlichkeit macht ein ganz besonderes Flair aus. Natürlich werden Klischees ausgereizt bis ans Ende, natürlich begibt sich Sänger Germano Quintaba teilweise in Gesangshöhen, in denen sonst nur Halford an die Grenze des Unerträglichen herangeht. Aber musikalisch brennt nichts an. Interessant sind beispielsweise die teilweise prägnanten Bassläufe von Tieftöner Andrea Mandolesi, und die Drumarbeit von Emanuele Beccacece ist punktgenau und effektiv und die Gitarrensoli haben einfach ein gewisses Tipton/Downing Feeling. Dazu stimmt die Mischung. Einmal gibts flotte Stücke wie das feine "Procreation To High" (Primal Fear lässt grüssen) oder langsamere Kost wie den Titeltrack mit seinem mitgröhlbaren Refrain. Also alles nix neues, aber dennoch für die True Metal-Fraktion mehr als interessant!