Plattenkritik

Cephalic Carnage - Misled By Certainty

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 31.08.2010
Datum Review: 19.08.2010

Cephalic Carnage - Misled By Certainty

 

 

Frei nach dem so oft gebrauchten Motto „Besser gut abgeguckt als schlecht selbst gemacht“ bestreiten CEPHALIC CARNAGE auch mit ihrem mittlerweile sechsten Album „Misled By Certainty“ keine wirklich neuen Wege. Death Metal, technisch, mal vertrackt, mal einfach nur groovend, mal brutal nach vorne gehend, mal schleppend – aber eben immer gut. Damit könnte eigentlich schon die Besprechung zu Ende sein, und wer mag bzw. sich mit dieser Info gut genug beraten fühlt kann jetzt auch aufhören zu lesen. Doch um etwas genauer zu werden (oder für die, die es etwas genauer haben wollen): „Dimensional Modulation Transmography“ ist ein Beispiel dafür, wie ein leicht thrashig angehauchtes, einprägsames Hauptriff mit Tempo-Wechseln und atmosphärischeren Momenten gekonnt umgehen kann. Das (aufgrund seines sägenden Hauptriffs sogar passend betitelte) „Ohrwurm“ überrascht mit instrumentalen Verspieltheiten, wie man sie beispielsweise sonst von den späteren Tracks der „Our Puzzling Encounters Considered“ von PSYOPUS kennt. Und „The Incorrigible Flame“ hat so einen klasse gesetzten Break, dass selbst SUFFOCATION für einen Moment neidisch werden könnten. Mein häufiger Gebrauch des Wortes „Haupt-“ bzw. überhaupt „Riff“ legt nahe, dass „Misled By Certainty“ eine sehr Riff-orientierte Platte geworden ist. Und ja, das ist sie: Jeder Song hat zwar tausend Wendungen, Umbrüche und Spielereien, kommt aber immer mit einem, manchmal auch zwei Riffs wieder auf den Punkt und sorgt dafür, dass bei all dem technischen auch mal was fürs Gedächtnis übrig bleibt. Genau genug? Dann ab zum Fazit. Wer sagt, mein Einführungssatz sei bei einer derartig verspielten und ja, irgendwo auch experimentellen Band etwas gewagt, mag damit nicht ganz so unrecht haben. Wer aber andersrum sagt, all diese Elemente, all diese Zitate, all diese Verspieltheiten, aber auch so Sachen wie Stimme, Artwork und generell die Herangehensweise hätte es schon mehr als einmal gegeben, dürfte ebenfalls nicht falsch liegen. Daher: Eine sehr ordentliche Platte, bei der man weiß was man hat (im positiven Sinne), die man aber – sowohl qualitativ als auch in Punkto „Sowas hab ich noch nie gehört!“ ebenso verpassen darf.

01. The Incorrigible Flame
02. Warbots A.M.
03. Abraxas Of Filth
04. Pure Horses
05. Cordyceps Humanis
06. Raped By An Orb
07. P.G.A.D.
08. Dimensional Modulation Transmography
09. Ohrwurm
10. When I Arrive
11. Power And Force
12. A King And A Thief
13. Repangaea
14. Aeyeucgh!

Autor

Bild Autor

Olivier H.

Autoren Bio

"They said, Do you believe in life after death? I said I believe in life after birth" - Cursed