Auf “Cutthroat Melodies” von CHAIN REACTION erwartet den Hörer leichtverdaulicher Tanzbein-Metal mit Tendenz zu Pantera, Volbeat (minus dem penetranten Keith Caputo Rip-Off) und manchmal auch Mudvayne, wie man anhand des Openers an der Bassarbeit im groovigen Strophenteil erkennen kann. Groove ist auch ein gutes Stichwort, denn dieser wird auf dem Album groß geschrieben und ist ständiger Begleiter.
Der Shouter verfügt über ein gutes, zur Musik passendes Organ irgendwo zwischen Phil Anselmo, Rob Flynn zu “Burn My Eyes” Zeiten und dem Dry Kill Logic Shouter und der Wechsel zwischen Growls und Gesang ist ausgewogen. Vereinzelt gibt es auch ein paar härtere Momente, sprich Breakdowns, wie bei “Elder Thrived”. Der Moshanteil hat etwas von früheren Shadows Fall anno “The Art Of Balance”, etwas Disturbed scheint auch durch. Aber Abgehparts sind nicht das Augenmerk der Jungs sondern wirklich nur schmückendes Beiwerk. Vielmehr wird die Stimmung von “Cutthroat Melodies” durch den Titel von Track 9 “When Road & Booze Collide” ziemlich treffend wiedergegeben.
Somit liegt ein Album vor, welches als Hintergrundmusik für Kneipen konzipiert scheint. Das ist nicht abwertend gemeint, doch diese “Roadmovie-Atmosphäre” versprüht eben einen solchen Charme. Erwähnt sei auch das sehr spannende und entspannende Instrumental “H.B. Woodrose” welches an Killswitch Engage's Instrumental “Without A Name” auf deren “Alive Or Just Breathing” erinnert. Ähnlich verhält es sich mit dem kurzen Outro beim letzten Song “Even If”.
Mit diesen Jungs könnte es noch interessant werden. Unterhaltsame Songs sind genügend vorhanden. Stark und tanzbar sind sie ebenfalls.
Tracklist:
01. Twinge
02. Prime Integers
03. God Lives Too Long
04. Elder Thrived
05. Insomnia Revised / H.B. Woodrose
06. Class 'A' Prisoner
07. Projecting AM
08. No Logo
09. When Road & Booze Collide
10. Intra Vires
11. Even If
