Mein PC weigert sich, meine Anlage weigert sich: die auf Vinyl-getrimmte schwarze CD mit Rillen will sich einfach nicht so richtig mit dem Prinzip meiner Player anfreunden. Dabei sieht das Ding ja wirklich nett aus. Schließlich grabe ich meinen alten Discman aus und: Yes! Auf Oldschool-getrimmte Platten werden nun mal in Oldschool-Devices abgespielt.
Ist ja logisch! Und das obwohl es sich doch um zeitgemäße „Downloadideas“ handelt – so lautet zumindest die Ankündigung durch den Albumtitel. CHEOPE, das sind Enrico (Vocals), Daniele (Guitars), Fabio (Guitars), Tiziano (Bass) und Dario (Drums, Perc, Samples). Ganz offensichtlich stammt die Band aus bella Italia – aber ganz ohne typische Landesfarben und Frutti di Mare. Viel mehr versucht die Band mit großen Mengen kunstvoll eingesetztem, schwarzen Kajalstift, Netzhemden und Lederaccessoires zu punkten. Wenn man diese Features mal beiseite lässt, gefällt das was man hört tatsächlich. Ich mag persönlich die Stimme des Sängers, die sich irgendwo zwischen James Hetfield und Chad Kroeger orientiert und eigentlich kann man so auch den musikalischen stil ganz gut einordnen. Eingängige Hooklines wie zum Beispiel beim Song „Gravity Kills“, gemischt mit 80s-Metall-Gitarren-Soli, kraftvollem Schlagzeug und abwechslungsreichen Strukturen schlagen eine Brücke zwischen klassischem Metall/Rock und modernem Alternative Rock. Das bezeichnet man jetzt anscheinend Nu-Progressive. Meinetwegen. Bis auf Drummer Dario danken alle Bandmitglieder an erster Stelle Gott. Ob dieser jetzt direkt bei der Produktion des Albums beteiligt war, kann ich nur schwer beurteilen, aber meinen Segen haben sie.