Ich muss ja sagen: Als THE-OCEAN-Mastermind Robin Staps vor wenigen Jahren in einem Interview das bandeigene Label Pelagic Records mit vielen Ambitionen und Musikrichtungen aus allen erdenklichen Ecken angekündigt hat, habe ich mir davon irgendwie mehr versprochen. Sowas wie ein zweites Denovali, was ja bei einer so aufregenden Band wie THE OCEAN auch durchaus denkbar gewesen wäre. Was tatsächlich dabei rumgekommen ist war veröffentlichungstechnisch bis jetzt nie wirklich schlecht oder gar stilistisch uninteressant, allerdings auch zu keiner Zeit überwältigend. Man denke nur an die Veröffentlichungen von EARTHSHIP oder ABRAHAM Anfang dieses Jahres, die allesamt im Ansatz Lust auf mehr machten, als Ganzes dann aber doch im großen Schatten ihrer Vorbilder und Vorstellungen verharrten. In einem ähnlichen Schatten bewegt sich leider auch die vorliegende Split: Auf der einen Seite COILGUNS, die sich einer chaotischen Form des Hardcores der Marke CONVERGE oder JVLITH KRISHVN verschrieben haben, auf der anderen Seite KUNZ mit einem grundsätzlich nicht verkehrt gedachten Mix aus Stoner und Sludge im Down- und Uptempo. Auch hier scheitern die Interpreten daran, eigentlich nicht schlecht kopierten und angenehm dreckig produzierten Stilen wirklich packende eigene Ideen mit auf den Weg zu geben, geschweige denn wirklich mitreißende Momente in ihre Songs zu platzieren. Nur selten bieten die Splitpartner, dessen Lineup übrigens komplett identisch ist, mehr als Standards: Beispielsweise leichte Noise-Anleihen bei KUNZ in „Apnea“, oder entfernt an MINSK erinnerndes Drumming bei COILGUNS in „Phersu“. Das alles reicht allerdings nicht, auch dieses Release als mehr als Durchschnitt zu bezeichnen. Schade eigentlich – und hoffentlich kein Trend, der sich für Pelagic weiterhin fortsetzt!
Tracklist:
1. Coilguns - Mastoid
2. Coilguns - Phersu
3. Coilguns - Kachinas
4. Kunz - Flow
5. Kunz - Apnea
6. Kunz - Flush
7. Kunz - What Makes Me Sleep