„COMMUNIC? Was die gibt’s noch?“ Das war die erste Reaktion eines Freundes, als ich ihm vom neuen Album der Norweger erzählte. Ja, es gibt sie noch und hat sie die ganze Zeit gegeben. Seit ihrem letzten Album „Payment of Existence“ hatten sie sich jedoch rar gemacht. Kaum Festivalshows und Liveauftritte.
Nun kommt das Trio mit ihrem vierten Langspieler „The Bottom Deep“ aus der Versenkung zurück.
Was soll man zur Musik auf dieser Scheibe sagen? COMMUNIC haben schon früh, auf ihrem gefeierten Debüt „Conspiracy In Mind“, ihren Stil gefunden. Progressiver Metal mit Thrash-Einschüben könnte man das Kind beim Namen nennen. In manchen Momenten hat es den Anschein, als würde man zu den „großen Brüdern“ von Nevermore schielen.
„The Bottom Deep“ ist wieder fokussierter geworden als sein direkter Vorgänger, der vor allem durch seine Longtracks auf Kritik stieß. Die Songstrukturen wurden gestrafft, auf überlange Instrumentalpassagen wird verzichtet. Die Lieder bewegen sich meist im Midtempo oder gar darunter. Es wird viel Wert auf eine dichte Atmosphäre gelegt, große Melodiebögen werden gesponnen, stets werden alte Songstrukturen gebrochen um neue entstehen zu lassen. Die Refrains und Hooklines setzen sich bereits nach dem ersten Hören fest - Oddleif Stensland charakteristische Stimme trägt dazu ihren Teil bei. Manchmal wird dann aber doch der Dampfhammer herausgeholt. Das stetig walzende „Destroyer Of Bloodlines“ ist da ein gutes Beispiel oder auch der Schlussteil von „Denial“.
Zeitgemäß, jedoch nicht überladen produziert, beweist „The Bottom Deep“, dass man mit den Norwegern immer noch rechnen muss. Wo Nevermore mit ihrem letzen Album „The Obsidian Conspiracy“ guten Songideen haben vermissen lassen, trumpfen COMMUNIC auf.
Jeder Song ist ein Hit, der vom Hörer erarbeitet werden möchte. Unzählige Durchläufe sind notwendig, damit „The Bottom Deep“ seine wahre Größe entfaltet.
Danach wird man aber mit einem großartigen Stück modernem Metal belohnt.