Plattenkritik

CONTINENTS - Reprisal

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Info

Release Date: 30.10.2015
Datum Review: 04.10.2015
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

01. Drowned in Hate
02. Scorn
03. Life of Misery
04. The Stand
05. I (Interlude)
06. Reprisal
07. Awakening
08. Lost, Loathe, Loss.
09. The Defeatist
10. Alone
11. II

Band Mitglieder

 

Darryl Sweet - Gitarre
Dominic Turner - Bass
Duncan "Ken" Hamill - Drums
Phillip Cross - Vocals
Rhys ‘"Kev" Griffiths - Gitarre

CONTINENTS - Reprisal

 

 

Seit nunmehr 5 Jahren wüten sich die wütenden Waliser jetzt also schon durch die zeitgenössische Hardcore Landschaft und haben es in dieser Zeit, durch ihr Debütalbum "Idle Hands" und Konzerte mit Genregrößen wie COMEBACK KID, THE GHOST INSIDE und DEFEATER, geschafft, sich auch außerhalb der Szene Großbritanniens einen Namen zu machen.
Zwei Jahre nach ihrem Debüt veröffentlicht das Quintett nun den Nachfolger wieder über Victory Records. Und so viel sei gesagt, die Zeichen stehen weiter auf Erfolg!
Will man versuchen den Sound und die Energie dieses Albums mit Worten zu beschreiben, so lässt man am besten erstmal die Band selbst zu Wort kommen:
"Reprisal is like being thrown out of a plane and being repeatedly round-house kicked before you hit the ground", so Gitarrist Darryl Sweet.
Ein Statement, das man so eigentlich erstmal stehen lassen kann, denn die Power mit der hier von Beginn an zu Werke gegangen wird, ist einfach atemberaubend. Die ersten 4 Lieder bleibt kaum Zeit Luft zu holen, so rasend pflügt die Band sich durch ihren Sound, irgendwo zwischen den "neuen" GALLOWS, DEFEATER und COUNTERPARTS, und dennoch mit hohem Wiedererkennungswert. Das vorab veröffentlichte "Life Of Misery" ist dabei mit seinen bratenden Gitarren und dem wilden Gangshout Refrain nur die spitze des Eisbergs:
Rasendes Tempo, Breakdowns lauern überall und Sänger Phill Cross brüllt sich die Seele aus dem Leib – das alles so zwingend und mit so vielen Wendungen, dass man kaum weiß wo einem der Kopf steht.
Mit "I" folgt dann zum Glück eine kurze Verschnaufpause. Das atmosphärisch dichte Interlude fungiert gleichzeitig als Intro zum Titelgebenden sechsten Song der Platte.
Auf gewisse Weise ist dieser auch das Herzstück der Platte, die Band präsentiert sich etwas eingängiger und hoch emotional, erinnert dabei teilweise an HUNDRETH. Dass es mit der Ruhe nicht lange vorhält, wird bereits mit dem folgenden "Awakening" langsam klar. Dieses ist zwar nicht weniger emotional als sein Vorgänger, zieht das Tempo aber wieder merklich an, ehe mit "Love, Loathe. Loss." (wie der Titel vermuten lässt) wieder die Zerstörung einzieht.
Auch im letzten Drittel reißt das schwindelerregend hohe Niveau von "Reprisal" nicht ab. "The Defeatist" strapaziert die Nackenmuskulatur und "Alone" ist mit seinem mitreißenden Ende nochmal ein emotionaler Höhepunkt.
Beendet wird das ganze Spektakel nach etwa 35 Minuten von "II" dem instrumentalen Outro, welches das Eröffnungsriff des Albums noch einmal aufgreift und in ein schleppendes Ungetüm verwandelt.
Und das ist es dann also auch schon gewesen, das heiß ersehnte zweite Album der Waliser, mit dem sie sich wohl endgültig an der Spitze des modernen Hardcore positionieren.
Zu zwingend, zu kreativ und schlicht und ergreifend zu gut präsentieren sie sich auf "Reprisal", um nicht auch die letzten Hörer zu erreichen, die noch nichts von dem Ungetüm gehört haben, dass da aus Großbritannien angerollt kommt.
Hoffentlich darf man diese Energie bald auch hierzulande live bestaunen, denn was hier abgeliefert wird ist einfach ganz großes Kino!

Autor

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Janis

Autoren Bio

"Wenn ich so einen richtig tollen Song höre, dann muss ich immer mit dem Kopf nicken, als würde ich zu jedem einzelnen Takt "Ja" sagen. Und manchmal schwenke ich dann auf einmal um und sage "Nein, nein, hört bloß nicht auf zu rocken"." - Homer S.