Das auf dem Coverartwork dargestellte “Charybdis“ ist ein gestaltloses Meeresungeheuer aus der griechischen Mythologie, das gemeinsam mit der Skylla in der Straße von Messina leben soll. Inhaltlich geht es beim zweiten Output von CONTRAST aus Freigericht Horbach (bei Frankfurt am Main) um die Kraft der Natur, die sich ihren Weg bahnt und dem Modernisierungswahn Einhalt gebietet. Sie bedienen sich dabei deutscher Texte und in den 7 Jahren der Bandgeschichte, die ohne Besetzungswechsel ausgekommen sind, haben die Jungspunde bereits einige Live-Erfahrungen sammeln können. Und “Charybdis” klingt durchaus lebendig, allerdings hätte die Produktion etwas mehr Druck auf die Kessel pumpen können (und das Schlagzeug klingt sehr unnatürlich). Das Sextett klingt sehr stark nach CALLEJON und den Reitern, wobei CONTRAST noch nicht mit spielerischer Klasse oder herausragender Finesse aufwarten können. Der moderne Mix aus Death Metal und Metalcoreelementen, der um diverse Stile angereichert wurde (z.B. die typischen IRON MAIDEN Twins oder Black Metal-Läufe), weiß dennoch zu gefallen, da die Songs sehr variabel und hörbar leidenschaftlich vorgetragen werden. Mitunter schimmert auch eine Prog-Kante durch, die aber noch aufgrund technischer Unzulänglichkeiten auf Mittelmaß stagniert. Dahingegen sind die vielen Key-Teppiche gut in die einzelnen Tracks integriert worden und zudem kann der Mann am Mikro durch aggressives Growling/Shouting mit Facettenreichtum punkten. CONTRAST schreiben noch keine Übersongs und „Charybdis“ wirkt insgesamt noch sehr hölzern, aber mit einer guten Produktion und einer gesunden Weiterentwicklung wird von der Band sicherlich noch zu hören sein.
Tracklist:
1. F 23.8 02:05
2. Scherbenpalast 04:29
3. Gaias Hand 03:47
4. Charybdis 04:54
5. Chimärenzorn 03:33
6. Institutionis Pestilentia 06:05
7. Novum Praeceptum Hominis 03:32
8. Serenade der Endzeit 06:51