Plattenkritik

Control Denied - The Fragile Art Of Existence (Reissue)

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Info

Release Date: 22.10.2010
Datum Review: 21.10.2010

Control Denied - The Fragile Art Of Existence (Reissue)

 

 

„Musically speaking, the main difference were the vocals, as the song itself is an extension of what I was doing with Death. The guitars, drum and bass are very similar to DEATH, but the vocals are very different. Actually, these vocals are all I ever wanted to do in DEATH but couldn’t. I’ve had this dream of recording like that for years, and it seems like a dream come true.”, so Chuck Schuldiner (Mastermind von DEATH) in einem Interview mit Metal Rules im Jahr 1999 über die Unterschiede zwischen seiner alten Band DEATH und seiner neuen CONTROL DENIED – 2 Jahre vor seinen sich bereits zu diesen Zeitpunkt anbahnenden Gehirntumor-Tod . Mit diesen Worten beschrieb Schuldiner dann auch eigentlich schon das komplette erste und einzige CONTROL-DENIED-Album: „A Fragile Art Of Existence“ bedient sowohl in Sachen Produktion als auch Gitarrenspiel nahezu den selben Sound, welchen es schon auf dem letzten DEATH-Album „The Sound Of Perseverance“ zu hören gab – nur eben mit Vocals, welche nichts mehr mit Death Metal zu tun haben. Schon auf „The Sound Of Perseverance“ hörte man den Urvater des Death Metals in Punkto Vocals an, dass er neue Wege beschreiten wollte, weg von all dem klassischen Death Metal wie er ihn Ende der 80er/Anfang der 90er gespielt hat - mal abgesehen davon, dass DEATH mit jedem Album instrumental weitaus versierter und progressiver wurden. Doch was einen auf CONTROL DENIED 1999 erwartete, forderte selbst Fans der späteren DEATH-Werke einiges an musikalischer Offenheit und Toleranz ab: Tim Aymar erinnert stimmlich an Größen wie James LaBrie (DREAM THEATER), und generell hatte der Sound in seiner neuen Zusammensetzung fast schon was von IRON MAIDEN.

Soviel zum geschichtlichen Hintergrund. Und jetzt? Jetzt schreiben wir das Jahr 2010. Und wie das so ist wenn Alben in die Jahre kommen und gleichzeitig sowas wie einen Klassiker-Status haben gibt es vom Label (in diesem Fall Relapse) noch mal ein Reissue des ganzen. Soll heißen: Alle Tracks remastered, ein Haufen mehr oder weniger interessanter Demo-Tracks, den ein- oder anderen CONTROL-DENIED-Song mit Schuldiner am Mikro und das alles neu verpackt, mit Linenotes versehen und mit bisher unveröffentlichten Bildern bestückt. Hört sich nach viel an, ist aber – seien wir mal ehrlich – nur etwas für die Die-Hard-Fan-Fraktion. Und die hat „The Fragile Art Of Existence“ eh schon ewig im Schrank. Daher muss jeder selbst wissen ob sich das für ihn lohnt. Und ob sich das Album generell lohnt, ob es ein würdiges letztes Album des Mannes ist, der den Death Metal wie kein anderer geprägt und entwickelt hat? Wenn man mich nach meiner Meinung fragt: Ein mehr als gelungenes Album ist „A Fragile Art Of Existence“ auf jeden Fall. Doch ganz so monumental, aber auch so typisch Schuldiner-like einen-Schritt-voraus wie alles was er unter den Namen DEATH rausgebracht ist das Ganze dann aber doch nicht – obwohl der Schritt zu solchen Vocals definitiv Respekt gebührt und auch gelungen ist, wie ich finde.

Tracklist:

(Disc 3 ist nur bei der auf 1000-Stück limitierten Limited-Edition dabei, welche nur bei Relapse selbst bestellbar ist)

Disc 1:
01. Consumed
02. Breaking The Broken
03. Expect The Unexpected
04. What If…?
05. When The Link Becomes Missing
06. Believe
07. Cut Down
08. The Fragile Art Of Existence

Disc 2:
01. Consumed (1999 Demos)
02. When The Link Becomes Missing (1999 Demo)
03. The Fragile Art Of Existence (1999 Demo)
04. Breaking The Broken (1999 Demo)
05. Breaking The Broken (1999 Demo) (w/ Chuck Schuldiner on vocals)
06. Believe (1997 Demo)
07. What If…? (1997 Demo)
08. Cut Down (1997 Demo)
09. Tune Of Evil (Comedy Demo)

Disc 3:
01. What If…? (1996 Demo)
02. Cut Down (1996 Demo)
03. Expect The Unexpected (1996 Demo)
04. Believe (1996 Demo)
05. The Fragile Art Of Existence (1996 Demo)
06. What If…? (1996 Demo)
07. Expect The Unexpected (1996 Demos) (w/ Chuck Schuldiner on vocals)
08. What If…? (1996 Demos) (w/ Chuck Schuldiner on vocals)
09. Cut Down (1996 Demos) (w/ Chuck Schuldiner on vocals)

Autor

Bild Autor

Olivier H.

Autoren Bio

"They said, Do you believe in life after death? I said I believe in life after birth" - Cursed