Plattenkritik

DIRECT HIT - Crown Of Nothing

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 26.10.2018
Datum Review: 29.10.2018
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

01. Different Universe
02. Welcome to Heaven
03. Pain/Boredom
04. Altered States
05. Perfect Black
06. Bad Answer
07. Life in Hell
08. Something We Won’t Talk About
09. You & I (Are Nothing But Lies)
10. The Problem
11. Bliss Addiction
12. Losing Faith
13. Disassemble
14. Heaven’s End

Band Mitglieder

 

Nick Woods
Danny Walkowiak
Devon Kay
Steve Maury

DIRECT HIT - Crown Of Nothing

 

 

Ginge es nach Mutti, kommt Punkrock direkt aus dem Schlund der Hölle. Auch DIRECT HIT erzählen auf ihrem neuen Album von der relevanten Balance zwischen Engelchen und Teufelchen - und gönnen ihrem Wespenstich-Punkrock im Gegenzug eine Portion weniger Wahnsinn. 
 
Ist das noch Punk - oder schon BAD RELIGION? Keine Angst, die Mischung aus Pop und Pit bleibt erhalten - den besten Beweis dürfte nach experimentellem Einstieg das Auftaktdoppel aus dem warmen Ohrwurm "Welcome To Heaven" und dem rohen Hardcore-Knüppel “Pain/Boredom“ liefern. Ersterer mit gewohnt melodischem Chorus, randvoll mit Wiedererkennungswert - letzterer brachial und kompromisslos. Zumindest musikalisch liefert der Vierer aus Milwaukee verlässlich ab: Bei “Something We Won’t Talk About” drücken Beat und Refrain. Düster-fuzzigen Bass hingegen gab es im Hause DIRECT HIT bislang weniger - jetzt aber holt "Crown Of Nothing" mit "Altered States" oder "Bad Answer" auf. Die Mehrheit der Songs klingt konzipierter und organisierter, statt schizophrenen Highspeedriffs gibt es auf dem Nachfolger zur grossartigen Split mit PEARS Midtempo-Rock ("Life In Hell"), Floeten-Einsatz ("Disassemble") und sogar ein psychedelisches Indie-Interlude ("The Problem").
Fuer alle, die sich auf Weiterentwicklung mit Niveau einlassen wollen ist das sicherlich von Nutzen, wer DIRECT HIT fuer ihre Unzurechnungsfaehigkeit, das konstante Leben am Limit und die ewig juckenden Finger lieben gelernt hat, der wird weiterhin mit "Bliss Addiction" oder "Losing Faith" Anschluss finden. Auch ein bloss mittelguter, weil wie abgespult klingender Titel wie "You & I (Are Nothing But Lies)" passt in das Albumkonzept - welches sich dem gesellschaftlichen bzw religioesen Glaubensbild rund um den Tod widmet und dank des Artworks auch graphisch nett und nachvollziehbar dargestellt wird - aber kann mit der ungestuemen Art frueher DIRECT HIT nicht mithalten. In der Summe klingt Nick Woods ueber die vierzehn Songs zwar keinesfalls nach Prediger oder Muttersoehnchen, aber pfeffert mit seiner Band eben nicht wie gewohnt pausen- und ruecksichtlos nach.
 
 
 

 

Autor

Bild Autor

Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.