Plattenkritik

DZ Deathrays - Bloodstreams

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Release Date: 04.05.2012
Datum Review: 27.04.2012

DZ Deathrays - Bloodstreams

 

 

Shane Parsons und Simon Ridley wohnen am anderen Ende der Welt und liefern einen sechstunddreißig-minütigen Beweis, dass Türklingeln komplett überflüssig sind und Hape Kerkeling gelogen hat.









"Bloodstreams" nennen die beiden Australier das dann - dabei sollten nebenbei vor allem auf ihren Blutdruck achten. Die Portion an Austick- und Zerstörungswut ist nicht ganz so groß wie die des etwas gestört wirkenden Klangmischmaschs, aber wo eine Garagentrashgitarre röhrt, darf auch eine Discobeatfraktion mal auf den Wohnzimmerteppich pinkeln.
Bei "Gebbie Street" klingt das Debütalbum der DZ DEATHRAYS nach Punk, nach Chaos und Freiheit, "Cops Capacity" hingegen poltert wie nach skandinavischem Vorbild durch die Engangshallen der Partypaläste dieser Welt. Zwei Typen, die mit Songs wie dem rohen "No Sleep" oder dem andererseits elektroerkrankten "Debt Death" bloß Dreck, Fetzen und eingesaute WG´s zurücklassen - da schallt es dem Hörer geradezu DEATH FROM ABOVE 1979 entgegen. Nicht zu unrecht. Parsons und Ridley feuern ihr Spektrum allerdings mit Therapiemomenten wie dem wackeligem "Dinomight" oder der dauerjungen und vorlauten Distortiondusche "Teenage Kickstarts" an, was das Gesamtbild von "Bloodstreams" zustimmend schmunzeln lässt, aber nicht nüchtern genug bleibt, um konsekutiv Bäume zu entwurzeln.


Kaputt und blutig zerren das Duo und die Produktion von "Bloodstreams", bis das Morgengrauen spätestens nach dem viel zu braven Finale "Trans AM"´s die letzten Leichen nach draußen spült. "Predictable", wie Parsons es im längsten Albumtrack "Dumb It Down" predigt, ist auf dem Longplayer der DZ DEATHRAYS so gut wie gar nichts. Was als eine reine Stärke der Band aus Brisbane vorausgeht und schon mal ancheckt, ob die Amps auf Anschlag und die Schnapsflaschen randvoll sind. Denn nur, wenn das der Fall ist, funktioniert die wilde Mischung aus Brettigem und Bodenständigem, die "Bloodstreams" lebendig und vollendet davonziehen lässt. Durch die nicht mehr vorhandene Tür, die Ridley und Parsons nach dem noch aufgeräumten Intro unangekündigt eingetreten haben. Das ganze Leben sei also ein Quiz, behauptete der zuvor genannte Comedian 1991. Für Recklinghausen mag das zutreffen - in Down Under macht man mit Mötley Crue, Synthsizern und Andrew WK lieber ein Fest daraus.

Trackliste:

01. Intro
02. Teenage Kickstarts
03. Cops Capacity
04. No Sleep
05. Play Dead Until You’re Dead
06. Gebbie Street
07. Dinomight
08. Dollar Chills
09. Debt Death
10. Dumb It Down
11. LA Lightning
12. Trans AM

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.