Plattenkritik

Dagoba - Poseidon

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Release Date: 30.08.2010
Datum Review: 27.09.2010

Dagoba - Poseidon

 

 

Wie so viele modern ausgerichtete Metal Bands vor ihnen in den letzten Jahren bedienen sich auch DAGOBA der Seefahrt und erzählen auf ihrem Konzeptalbum Erlebnisse während einer Piratenschiff Reise. Dabei ist das Coverartwork, die Tracklist sowie das Innenleben der CD auf diesen weltweiten Trip zugeschnitten. „Poseidon“ ist bereits das vierte Output der Franzosen und es stellt eine Rückbesinnung zu den Wurzeln respektive zur bisherigen Glanztat „What Hell Is About“ aus dem Jahre 2006 dar. Schneller, etwas primitiver und vor allem aggressiver sticht die Poseidon in See und ertönt dabei nicht mehr so erhaben und kolossal wie der alles andere als schlechte Vorgänger „Face The Collosus“ (2008). Ein Ohrenschmaus auch diesmal wieder Shouter Shawter, denn sein Vibe allein hebt das Album, da er über eine einzigartige Form des stimmlichen Wütens verfügt. Wenn er nicht gerade erhabene Refrains markant und sofort individualisierbar singt. Auf „Poseidon“ geht es etwas reduzierter zu, DAGOBA fühlen sich wieder dem Thrash etwas näher als dem Neo, allerdings charakteristisch nach wie vor die starken elektronischen Spielereien (für die auch Shawter zuständig ist), die alle Alben bisher in Industrial Münder brachten. Zwei Komponenten fügen sie dann noch hinzu, auf der einen Seite ein unnachgiebig schiebender Groove, auf der anderen Wohlklänge, die sich nie anbiedern, sonder einfach nur dahinschwelgen. Einziger Schwachpunkt ist die Produktion und der Mix von Dave Chang (Philia Studios, England), der sein Comeback feierte, da er bereits für das selbstbetitelte Debüt aus dem Jahre 2003 verantwortlich war. Denn die formidable und enorm aussagekräftige Schlagzeugarbeit von Franky ist zu dominant und zerstört ein wenig die außergewöhnliche Atmosphäre, die jedes DAGOBA Album umgibt. Dennoch setzt sich „Poseidon“ in den oberen Regionen moderner Musik fest und DAGOBA sind nach wie vor ein Garant für das gewisse Etwas.

Tracklist:
01. 43 17′n / 5 22′e
02. Dead Lion Reef
03. Columnae
04. The Devil’s Triangle
05. Degree Zero
06. The Horn Cape
07. Black Smokers (752 Fahrenheit)
08. Ha Long Shen Lung
09. I Sea Red
10. There's Blood Offshore
11. Waves Of Doom

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Clement

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Ich fühle mich zu alt