Plattenkritik

Danko Jones - Fire Music

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Release Date: 06.02.2015
Datum Review: 12.02.2015

Danko Jones - Fire Music

 

 

Mit Verlaub – bei DANKO JONES muss ein überdurchschnittliches Kaliber zwischen den Beinen baumeln. Immer wieder lädt der Kanadier Klischees und vorschnelle Sorgen ein, um lieber feuchtfröhlich und ausgelassen den „Rock’N’Roll“ zu zelebrieren. Jenen „Rock’N’Roll“, der genau so – nämlich mit frechem Kaliber und enger Hose - zelebriert gehört.

Dabei zaehlt das, was da baumelt, durchaus. Wer so wie „Fire Music“ an die Tuer der „Wild Woman“ klingelt, wird wohl kaum abblitzen, sondern eher auf einen Schirmchendrink eingeladen. Die Snare von Neudrummer Rich Knox knallt, die Riffs triefen und tropfen – der knirschende Gesang des Baumstamm-Doppelgaengers Jones sitzt wie eine Eins. „Do You Wanna Rock?“ fragt der Nachfolger von "Rock And Roll Is Black And Blue" hämisch. Eine Wahl hat der Hörer eigentlich nicht. „The Twisting Knife“ oder „Body Bags“ schneiden tief zwischen VOLBEAT, MISFITS und ausgeschlafene SOCIAL DISTORTION und hinterlassen eine Schneise, in der die großzügigen Choere ebenso zustimmend zu Hause sind wie das agile Gitarrensolo, was bei DANKO JONES stets herzlichst willkommen ist. „Getting Into Drugs“ zwinkert nach dem vollmundigen „Live Forever“ fast wie eine Verschnaufpause. „I wanna save the world and fuck in toilet stalls“ erklaert das Trio, bevor DANKO JONES in Kopfstimme und Flanger ausbricht. Sollte klargehen.

„Fire Music“ mag ein logischer Schritt fuer die Band aus Toronto sein – ein erzwungener ist es jedoch lange nicht. Die Songs weisen Klasse und Fingerfertigkeit auf, quicklebendig und flink klingt die Lady-Hymne „Piranha“, breit und sonnig hingegen entscheidet „I Will Break Your Heart“ die Balladenquote fuer sich. DANKO JONES sind deutlich in ihrem Element, auch kurz vor ihrem 20. Jubiläum macht die Band keinen Anstand, eines der bereits zuvor genannten Klischees einzuäschern. Einer muss ja kommen, rocken und siegen - wenn Mike Ness lieber Bio-Kraeuter - , Gene Simmons eher Dollarschein-Waelder und Orderus Urungus sich selbst unter die Erde pflanzt. DANKO JONES und „Fire Music“ empfehlen sich.

Trackliste:

01. Wild Woman
02. The Twisting Knife
03. Gonna Be A Fight Tonight
04. Body Bags
05. Live Forever
06. Do You Wanna Rock
07. Getting Into Drugs
08. Watch You Slide
09. I Will Break Your Heart
10. Piranha
11. She Ain't Coming Home

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.