Kleine salzige Schweißperlen überströmen meinen Körper, obwohl ich es mir nur halbnackt auf dem kühlen Fußboden meines Wohnzimmers bequem gemacht habe. Der Balkon ist auf Grund seines treibhausartigen Klimas Sperrzone. Endlich ist er da, der Sommer und schon beschwert man sich wieder. Freude müsste eigentlich auf kommen, stattdessen wird gemeckert. Das aber zumindest auf hohem Niveau.
Grund zum Meckern auf hohem Niveau bietet auch Darwin Deez. Der scheinbar bewusst nerdig auftretende Musiker mit seiner Rick-James-Gedächtnis-Frisur, versucht sich an einem Sommeralbum. 'Constellations' ist hierfür auch ein guter Einstieg. Verschrammelte Gitarren treffen auf einen simplen Drumcomputer, Handclaps und ein paar Bongo Einsprengsel. Das ist durchaus catchy und passt einfach.
Danach passiert aber leider auch erstmal nicht mehr viel. In den nächsten Songs wird der Sound nur unwesentlich variiert. Mal kommen einige Game-Boy-Klänge zum Einsatz, mal wird alles etwas langsamer gespielt und mal (man höre und staune) schneller. Als Soundtrack für eine trendige amerikanische Vorabend-Fernsehserie würde es indes allemal reichen.
Erst zum Ende hin kommt das Album nochmal in Schwung. 'The Bomb Song' ist ein formidabler Midtempo-Schunkler und 'Radar Detector' funktioniert sicherlich auf so mancher Tanzfläche. Zum Abschluss kommt dann nochmal etwas mehr Elektronik ins Spiel und Darwin Deez sprechsingt schon fast einen Konkurrenten, in Sachen Liebe, alles böse an den Hals. Etwas mehr davon hätte dem Album sicherlich gut getan. So wird es nicht das Sommeralbum, welches es sein möchte. Aber seinen Nebenjob in einem veganen Restaurant kann Herr Deez vermutlich trotzdem bald an den Nagel hängen.