Comic zu, Affe tot: Als er bemerkt, dass bei THE ENGLISH PANTHER der Bezug und bei der Hauptband das Outputlevel fehlt, setzt Travis Stever erneut an. „Our Machine“ stellt sich zwischen seiner magischen Geschichte und dem verkannt verfluchten Wörtchen „Folk“ allerdings bloß kaum sichtbare Beine.
Knappe sieben Jahre liegt das Solodebüt des COHEED AND CAMBRIA-Gitarristen Stever zurück – genügend Zeit, um gründlich in Konzept und Ausarbeitung herumzurühren, die ein oder andere Eckanekdote in dramatischeres Licht zu rücken – oder schlicht: Seine Soloarbeiten kreisrund zu feilen. Auf „Our Machine“ wartet neben düster-alternativem Rock („These Bodies“) genauso hymnenhaftes Songwritergut („Simple Words“), welches komplett bei Sinn und Verstand zu sein scheint.
Durchsichtig und ehrlich klingt der Titeltrack der vierten Veröffentlichung, aus dem die Hookline „The World Is Not Too Small For Us“ schnell einen melancholisch-sauren Beigeschmack herauspresst. Mit Hilfe seines Cousins Tyler Klose teilt sich die New Yorker Hälfte von DAVENPORT CABINET seit gut einem Jahr die Dankesliste, auf der neben verzerrten Gitarrensoli auch pompöse Country-inspirierte Momente wie „Drown It All“ auf Erklärung hoffen dürfen. Alles in allem bleibt das Duo während der zwölf Songs ruhig inmitten des selbstgeflochtenen Teppichs sitzen und lässt „Deterioration Road“ mit Collegerock-Anschwung genauso sicher ins Ziel einlaufen, wie „New Savior“ sich selbst als gemächlich und hinterhertrottend verkauft. „Our Machine“ arbeitet nicht am Wände einreißen – mehr schmeckt das Dutzend Songs nach Hobbykeller und Nüchternheit. Bemerkenswert, wie oft und bestimmt DAVENPORT CABINET dabei tatsächlich ein weitreichendes Instrumentenensemble nutzen, um verschiedenste Einflüsse und Klangbilder in die Produktion einfließen zu lassen.
Als lebendige Alternative zum oft lieblosen Freundeskreis-Folk, den viele Solokollegen derzeit in fünf Minuten durchfrühstücken, atmet „Our Machine“ deutlich länger. Und wenn man nicht fanatisch nachhakt, schaffen DAVENPORT CABINET die komplette Strecke bis zum finalen Weltraum-Outro von „Our Father“ sogar ohne weitreichende Konzeptbibel im Hintergrund.
Trackliste:
01. Night Climb
02. Deterioration Road
03. Simple Worlds
04. Sister Servant
05. These Bodies
06. Our Machine
07. Black Dirt Burden
08. Drown It All
09. New Savior
10. Dancing On Remains
11. At Sea
12. Our Father