Run For Cover, Panic, Paper + Plastic - über einen Mangel an Qualitäts-Labels kann man sich derzeit weißgott nicht beklagen. Und mit Long Islands DAYTRADER liefert Run For Cover Records gleich das nächste ganz große Highlight.
Wenn sich Leute von CRIME IN STEREO, LATTERMAN und BRIDGE AND TUNNEL zusammentun, dann kann das Ergebnis eigentlich nur fulminant werden - und so ist es dann auch im Fall von DAYTRADER's Debüt-EP "Last Days Of Rome". Mein Gott, sind die gut. Mit den genannten Bands nur bedingt soundverwandt, werden hier 5 Hits aufgefahren, die einfach nur sprachlos machen. Irgendwo zwischen melodischem Hardcore, edlem Indie-Rock und einer prise Pop-Punk spielen DAYTRADER all ihre Erfahrung aus. Erinnert der straighte Opener "Kill My Compass" noch am ehesten an frühe FAIRWEATHER, so lässt der Titel-Track eher Erinnerungen an die Indie-Rock Helden GAMEFACE hochkommen. Genau hier liegt eine der größten Stärken der Band: egal, ob schnell und geradeaus oder fragil und zurückgenommen - DAYTRADER bieten Abwechslung auf höchsten Niveau, ohne dass irgendwo ein Bruch durch die Songs geht. Das Hardcore beieinflusste "Living" hätte auch gut auf THE MOVIELIFE's Über-Album "This Time Next Year" gepasst, wohingegen sich das sehr ruhige "Grey-Colored Glasses" auch perfekt auf der letzten FIRST TO LEAVE EP gemacht hätte. Darüber hinaus sind DAYTRADER mit einem Sänger gesegnet, der über eine ganz besonders warme Stimme verfügt und sowohl härtere als auch softere Passagen perfekt begleitet. So zerbrechlich der Mann klingen kann, so entschlossen und intensiv wirkt er, wenn die Band Tempo macht ("Death Means Nothing to Men Like Me"). Mehr Gefühl geht nicht.
Das Jahr ist noch jung, dennoch steht jetzt schon fest, dass "Last Days Of Rome" eines der Highlights sein wird, das in vielen Bestenlisten des Jahres 2011 einen vorderen Platz belegen wird. Der Hype hat bereits begonnen, in diesem Fall aber vollkommen zu Recht. Klare 9 Punkte.
TRACK-LISTING:
1. Kill My Compass
2. Living
3. Last Days Of Rome
4. Grey-Colored Glasses
5. Death Means Nothing to Men Like Me