Es ist ja schon bezeichnend, wenn man eine Platte einlegt und von Anfang an gefesselt wird von einem bestimmten Instrument oder einer bestimmten Spielart. Etwas besonderem oder einfach von einem unfassbar hohem Spannungsbogen. Noch bezeichnender ist es, wenn alle Eigenschaften auf einmal auftreten. Und das innerhalb kürzester Zeit. So geschehen bei DE ROSA aus Glasgow. Album eingelegt und innerhalb von 20 Sekunden komplett eingenommen von diesem hypnotisch, hektischem Gitarrenspiel. Dann setzt die zärtliche, dennoch kraftvolle Stimme von Frontmann Martin Henry ein. Gänsehaut macht sich breit. Kurze Zeit später setzt die restliche Band ein. Schepperndes, dennoch ruhiges Schlagzeug und ein gleichmäßiges Gitarrenspiel welches nicht minder überzeugt. Ganz klar: A Love Economy ist ein Hit. Alles man der geneigte Musik-Hörer braucht wurde hier vereint. Ob das auf Albumlänge gut geht? Hält dieser schier unerträgliche Spannungsbogen über 10 Songs an?
Nocturne for an Absentee scheint es zu bejahen. Diesmal geben sich DE ROSA eher elektronisch aufgeladen und verspielt, etwas positiver und gleich viel poppiger. DE ROSA scheinen ihr Handwerk zu verstehen und zeigen sich auf jedem Song abwechslungsreich und energiegeladen. Des öfteren taumelt leider die Stimme etwas auf und ab, jedoch kann man über die kleinen Patzer gerne hinweg sehen. "Prevention" ist ein tolles Album mit wirklich großen Momenten und wunderbar zurückhaltenden Arrangements die jederzeit Zünden. Wäre da nicht das allerorts bekannte Problem mit der Eingängigkeit. Denn die besitzen DE ROSA nur bedingt. Wer sich allerdings die Zeit nimmt dieses Album zu entdecken der wird ganz schnell belohnt.
Tracklist:
1. A Love Economy
2. Nocturne for an Absentee
3. It Helps to see you Hurt
4. Pest
5. Stillness
6. Under the Stairs
7. In code
8. Swell
9. Flight Recorder
10. Tinto