Wo genau der Streckenplan dieser jungen Fans von Fallon, Stubbs und Arbeiterklassekonsorten herkommt, scheint unklar. Wo er hinführt – steht dafür “Fest“. Apropros: Aus dem Ruhrpott, rein in den klassischen Gainesville-Wald, den man teils vor lauter Flanell schon gar nicht mehr sehen kann. Sei´s drum.
Die DEAD KOYS trauern um ihrer selbst. Inmitten des ersten Lebensviertels pfeffern Mazze, Max, Ben, Phil und Christoffer um klar zu kommen erstmal ein wütendes bis melodisches, beinahe halbes Dutzend knackende Songs im IRON CHIC oder DEAR LANDLORD-Gewand heraus. Das tut gut. Nur mit dem Druck und dem Durchsetzen will es noch nicht so recht klappen. Dabei versucht „Dust“ ganz dolle, zwischen Alk-Zweifel und alltäglicher Melancholie anzuschließen, klingt jedoch eher gekünstelt als gelebt. Auch „Glanz Der Bastard“ versucht sich auf Deutsch an rauen HOT WATER MUSIC, fällt aber weder mit abgekatertem Riff, noch textlich oder charakterlich ins Haus.
Etwas zu roh und oberflächlich klingt das Demo der Karpfen aus Mönchengladbach, „Timepolice“ fährt sich sogar schneller fest, als es der imaginäre Punkrockkodex zulässt. Der Spaß und der motivierte Drive ist den Herren alle Male anzumerken, nur sind es die Vorbilder, die zuviel Platz auf der Rückbank im Tourbus der DEAD KOYS einnehmen. Und die somit mehr Senf auf die Wurst drücken, als es der Streckenplan zulassen will.
Trackliste:
01.Dust
02.0 oder 1
03.Glanz der Bastard
04.Timepolice
05.Everyday