DEADBORN sind nichts für Klischee-Hasser, für Stereotypen-Verweigerer und erst recht nichts für Innovatoren. An "Mayhem Maniac Machine" trieft alles ölig nach Katakomben-Growls und Harpunen-Gitarren, während im Hintergrund das Schlagzeug-MG rasselt. Etwas mehr als 35 Minuten tobt ein Inferno, eine Schlacht martialischem Ausmaße. Dabei macht das deutsche Quartett eine gute Figur - werden ihren Ruf als Geheimtipp aber nicht loswerden.
Umso erfrischender ist die Tatsache, dass sich DEADBORN auf keine der zur Zeit am stärksten vertretenen Death Metal Strömungen beziehen - auf "Mayhem Maniac Machine" gibt es also weder Prä-ENTOMBED-Geröchel noch hochsterilisierte Algebra-Aufgaben. Stattdessen schrieben die Jungs für ihr zweites Studioalbum neun Songs, die bodenständiger kaum sein könnten. Mal bewegt man sich kurz in Richtung der großen CANNIBAL CORPSE, mal (wenn auch nur kurz und unauffällig) schaut man lässig in den Laboren von OBSCURA vorbei, kehrt schlussendlich aber immer zur eigenen, teils mit herrlichem Grind-Groove versehenen, Formel zurück. Dennoch bremsen zwei Dinge die Maschine aus.
Als erste große Schwäche entpuppt sich der Drumsound. In einem ansonsten einwandfreien Soundbild, sägt das klinische Getacker leider arg an den Nerven. Kontrapunkt Zwei bezieht sich auf die mangelnde Abwechslungs bzw. die einsetzende Eintönigkeit. Hier traue ich den Jungs aber noch eine Steigerung zu. Denn ansonsten braucht sich "Mayhem Maniac Machine" vor keiner Death Metal Koryphäe zu verstecken.
Tracklist:
1. Premises Of Cryonics
2. Profanatic Reanimation
3. Bionic Abomination
4. Insane Motor Cortex
5. Replicants Device
6. Slaves Of Megatron
7. Reinvented Power Process
8. Second Order Cybernetics
9. Kraftwerk D