Plattenkritik

Deafheaven - Sunbather

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Release Date: 11.06.2013
Datum Review: 15.07.2013

Deafheaven - Sunbather

 

 

Nun ist der Black Metal endgültig angekommen. Angekommen in den Feuilletons großer Zeitungen und versteckt in den Jutebeuteln urbaner Trendsetter. Fast möchte man DEAFHEAVEN dafür verurteilen. Dafür, dass ihr Ambient Black Metal derzeit als Verweis für ein Genre dient, dass sich sonst nur selten in Popularität badet. Doch was soll der Mist. Schließlich schreiben DEAFHEAVEN verdammt gute Musik.

Erwartet haben „Sunbather“ viele. Den Nachfolger zum ersten, großen Ausrufezeichen „Roads To Judah“. Auf insgesamt sieben Songs vertonen DEAFHEAVEN auf ihrem neuen Album ihre Art brutaler und ergreifender Ästhetik. Sieben Songs die Welten aufeinander prallen lassen. Auf „Sunbather“ wurde alles glatt gehobelt, was auf dem Vorgänger noch Schatten warf. Nicht nur optisch mischen DEAFHEAVEN Oxford-Hemden mit Springerstiefeln. Ihre Musik vereint die infernale Aggressivität des Black Metal mit epischen und verträumten Klangkosmen. Als würde eine blank polierte Variante alter DARKTHRONE auf die massiven Soundwände von THIS WILL DESTROY YOU treffen und zu einer homogenen Masse verschmelzen. Und das musikalisch eingefangen in einer packenden Art und Weise. In ihrem Black Metal ist kein Platz für übergeschminkten Hass und oberflächliche Maskeraden. Hier geht es einzig allein um den Ausdruck von Tiefe. Nicht nur authentisch dargeboten vom Blut keifenden George Clarke. Vielmehr durch die unglaublich wandelbaren Kompositionen und die spielerische Darbietung von Gitarrist Kerry McCoy. Dieser nutzt den Black Metal als Mittel zum Zweck und tränkt ihn immer wieder in kristallklare Akustikszenarien oder beflügelt wie in „Vertigo“ seine ergreifenden Atmosphären mit packenden Soli.
Abschließend kann man nur anerkennen, dass DEAFHEAVEN auf „Sunbather“ die ästhetische Art des Black Metal so unvergleichlich und tiefgründig inszeniert haben, wie es aktuell nur wenige schaffen.

Trackliste:

1. Dream House
2. Irresistible
3. Sunbather
4. Please Remember
5. Vertigo
6. Windows
7. The Pecan Tree

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Mulder

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