Das aktuelle Gemetzel der Spanier DECAPITATED CHRIST beginnt ganz im Stile der Großen Werke wie „The Ides of March“ des IRON MAIDEN Zweitwerks oder „The Hellion“ bei Judas Priests Schrei nach Vergeltung. Mit vergleichbar simplen Mitteln wird mit dem stimmigen Intro, Spannung und eine immense Vorfreude auf das Kommende aufgebaut, die fast greifbar erscheint. Ungleich den beiden unbestrittenen Meisterwerken des Heavy Metals klingt „Arcane Impurity Ceremonies“ zwar klasse und auch klassisch, allerdings reicht es nicht zum Klassiker.
Obwohl DECAPITATED CHRIST bisher nur einer begrenzten Anzahl an Death Metal Maniacs bekannt sein dürfte, erstreckt sich die Karriere der Brutalo-Spanier auf nahezu zehn Jahre und insgesamt satte vier Alben. Obwohl Großmeister Dan Swanö bei einem früheren Werk an den Reglern saß, bleibt der eigentliche Durchbruch allerdings aus. Ein Schelm, wer böses dabei denkt. Nun ist allerding die Talentschmiede F.D.A. Rekotz, aus dem hohen Nordosten der Republik, auf den Plan getreten um dieses Manko der Musikgeschichte zu beheben. In der Vergangenheit ist das Label ja bereits mit einem sehr stilsicheren Geschmack aufgefallen und hat nicht zuletzt nahezu die gesamte Kreative Speerspitze des Deutschen Death Metals sowie interessante, internationale Newcomer unter Dach und Fach gebracht.
So beweisen sie auch mit der Veröffentlichung der vierten Auskopplung von DECAPITATED CHRIST eine gewissenhafte Gründlichkeit und Sicherheit im Griff in den Underground. Der Band hört man die Weiterentwicklung deutlich an und so könnte man sagen, dass sie durch F.D.A. Rekotz zur genau richtigen Zeit gepflückt wurden um einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert zu werden.
Soundtechnisch hebt sich „Arcane Impurity Ceremonies“ stark von seinen Vorgängern ab. Weiterhin wird Death Metal der alten Schule feilgeboten, eine starke Inspiration seitens der englischen Bolzen Werfer ist nicht zu überhören und im Tribute-Song „When War brings Glory (Cenotaph 666)“ am evidentesten. Dennoch wirken die neun Kompositionen, nicht zuletzt durch das nicht mehr ganz so schwammige und zerfahrene Soundgewand der Vergangenen Releases, ausgereifter und durchdachter. Einziger, jedoch nicht unwesentlicher, Kritikpunkt ist die mangelnde Abwechslung des Songmaterials. Meist wird nur marginal zwischen midtempo und leicht gehobenem Tempo gewechselt. Aber genau wie beim großen Vorbild sind es Riffs und Stimmung die zählen. Die alles zermalmende, nicht zu stoppende Maschinerie, die einen ganz bestimmten fast schon hypnotischen Zustand erzeugt. Diese muss man kennen und zu schätzen wissen. Durch das okkulte Thema, eine daraufhin gezielt hingerichtete Atmosphäre der Songs und den eigenständigen kehligen Gesang wirkt das Ganze wie BOLT THROWER auf dem Highway to Hell.
Da die Englischen Götter eine Lange Zeit mit Veröffentlichungen geizen, dürften DECAPITATED CHRIST für den einen oder anderen Dopamin Schub bei ausgehungerten Fans der Briten sorgen, sofern sie gegen die Thematik nichts auszusetzen haben. Anspieltips sind das höllisch groovende „Human-Eating Herd oft he Damned“, das höllisch huldigende „When War brings Glory (Cenotaph 666)“, das höllisch knüppelnde „Hexenhammer“, sowie der höllisch-epische Abschluss „Ancestral Rites Evoking Primige“.
P.S.: Übrigens kann das zweite Album „The Vanishment and Extermination of the Deities“ über die Bandcamp Seite der Band kostenlos heruntergeladen werden.
1. And The Carnage Begins
2. The One Who Marches Behind The Line
3. Human-Eating Herd Of The Damned
4. Hell's Everything
5. Sabbath Of The Blind Dead
6. When War Brings Glory (Cenotaph 666)
7. Hexenhammer
8. Those Who Walk Slowly
9. Ancestral Rites Evoking Primigenium Horrors