DEFIANT HEARTS aus Massachusetts machen eine Menge richtig auf ihrem Debüt-Album Arlington. Der einzige Grund, weswegen sich bei mir zuerst eine Gewisse Ernüchterung nach dem ersten Hören einstellte ist die Tatsache, dass das Label den Sound der Band als melodischen Hardcore der ersten Stunde bezeichnet und ausgesprochen großspurig mit RITES OF SPRING und EMBRACE vergleicht. Nun ja, wer Letzteres erwartet, der wird definitiv enttäuscht.
Während die immer noch grob unterbewerteten END OF A YEAR (haben u.a. auf Revelation ein großartiges Album veröffentlicht) dem Vergleich mit den oben genannten Bands gerecht werden, so klingen DEFIANT HEARTS doch deutlich eher wie eine typische moderne Hardcore Band mit Hang zu viel Melodie. Die Vocals sind wütend, die zweite Gitarre liefert konstant melodische Leads und der Grundtenor schwankt permanent zwischen Melancholie und Aufbruchstimmung. In Kombination mit dem fantastischen Artwork und der sehr knalligen Produktion resultiert das Ganze in einem absolut hörenswerten Album, das in seinen stärksten Momenten an ANOTHER BREATH oder gar die genialen IN REMEMBRANCE erinnert. Dennoch bleibt für mich der Makel, dass man vom Song-Writing her noch nicht an die genannten Genre-Größen heranreichen kann und Arlington oftmals noch zu austauschbar klingt. Dass die versteckte Cover-Version von RITES OF SPRINGs Evergreen For Want Of der originellste Moment auf Arlington ist spricht für sich, allerdings muss auch betont werden, dass das Cover nicht nur sehr gut gewählt ist, sondern auch musikalisch sehr anständig umgesetzt wurde.
Alles in allem ist Arlington ein kurzweiliges melodisches Hardcore-Album, das man ohne Bedenken auf den Einkaufszettel schreiben kann. In Sachen Eigenständigkeit können DEFIANT HEARTS aber noch ein gutes Stück zulegen.
Tracklist:
1. Ghost
2. When Time Was Ours
3. More Than Existing
4. Scars
5. The Quality Of Life
6. Aweigh
7. Set Sail
8. Old Hosmer
9. Two Lives
10. Dissension
11. From Sand To Glass
12. For Want Of (RITES OF SPRING Cover)