Im Jahre 1999 haben sich Daniel Spindler (Gesang, Bass), Tobias Siebert (Gitarre) und Florian Lüning (Schlagzeug) in Berlin zusammengefunden um fortan unter dem Namen DELBO zu musizieren. Man veröffentlichte mit 2001 ihrem Debüt "Holt Boerge" im Jahr 2001 und "Innen/Außen" in 2003 zwei Indiepopperlen, die zu einem gewissen Ruf im Underground führten. Anno 2006 hat das Trio ihr Album "Havarien" in den Startlöchern und Lobreden von KETTCARs Erik Langer und KATE MOSHs Sebastian Cleemann im Beipackzettel.
Die Weichen scheinen also durchaus für den großen Wurf von DELBO gestellt, und auch die allgemeine Grundstimmung in der Szene ist nicht die schlechteste. 8 kleine Kunstwerke wurden also mit "Havarien" verewigt, die sich alle samt ihren leicht melancholischen und doch kopflastigen Tenor bewahren, und sich sperrig und häufig auch dissonant in die Gehörgänge bohren. DELBO liefern sicherlich keine leichte Kost und besonders der häufig disharmonische Gesang von Daniel und die kryptischen Texte, die er transportiert, sollten für den ein oder anderen befremdlich sein, mit genügend zeitlichem Investment dürften sich die Songs von "Havarien" jedoch dem geneigten Anhänger deutschsprachiger Indieschulen öffnen. Persönlich fällt es mir sichtlich schwer dem Gefiepe und Geklimper über einen längeren Zeitraum konzentriert zu folgen, allzu oft filtert mein Gehirn die Geräuschkulisse aus meiner bewussten Wahrnehmung.
Auch grafisch gehen die Berliner neue Wege und haben die Tracklist ihres Albums lediglich weiß in weiß in die Rückseite des Digipacks gestanzt. Wer also mal eben die Songtitel ablesen möchte, muss erst mit einem Bleistift ans schraffieren. Da überlegt man sich 2 Mal, ob man die Titel überhaupt wissen möchte Letztendlich polarisieren DELBO irgendwo zwischen Kakophonie und zuckersüßer Popmusik, der eine wirds lieben, der andere hassen.
Tracks:
1.Slalom
2.Saldo
3.Delgado
4.Reprise
5.Peroma
6.Partie
7.Figur
8.Départ
