Ein Blick auf die Besetzungscouch lässt die Zunge schnalzen: Rogga Johansson – Guitars, Vocals, Dan Swanö – Lead Guitars, Keyboards, Johan Berglund – Bass, Ed Warby – Drums, Clean Vocals und Gastsängerin Marjan Welman – Female Vocals. Was kommt dabei heraus, wenn sich Old School Death Metal Fanatiker, die bereits bei EDGE OF SANITY, RIBSPREADER, THE GROTESQUERY und GOREFEST zockten bzw. es noch immer tun, mit Keyboards und der AUTUMN Sängerin einlassen? Zum zweiten Mal (2007 erschien das Debüt „Breath of the Demiurg“) zeigen DEMIURG, dass urtümlicher Death Metal (Referenz: ENTOMBED und „Left Hand Path“) nicht kitschig werden kann, auch dann nicht, wenn er mit Schönheit und Erhabenheit geöffnet wird. Dabei konfrontieren sich vor allem Roggas zutiefst derbe Growls mit Marjans elfenhafter Singstimme, ein Kampf Böse gegen Gut sozusagen, der aufgrund der Anteile zugunsten des Grauens entschieden wird. Die englische Sängerin bringt sich eher Stichproben mäßig auf „Slakthus Gamleby“ ein und das sind dann die Momente, wo die Orks in die Flucht geschlagen werden und ein weißes, von Schattenfell getragenes Gewand die Wende bringt. Das Dreigestirn des europäischen Death Metals bringt mit DEMIURG nicht die Wende im Musikgeschäft, aber mutig zeigen sie, dass auch der mitunter höchst brutale Old School (der beim fast 7 Minuten langen „Travellers Of The Vortex“ auch schleppend finster sein kann) Veränderungen zugänglich ist, ohne das Ergebnis eines Death Metal Monsters zu verfälschen. Denn das auf „Slakthus Gamleby“ an Groove, Bösartigkeit und Keller tiefem Gitarrengestimme aufgefahrene Mettbrett wird mit den weiblichen Gesangszwiebeln und dem Synthipfeffer geschmacklich verfeinert, nicht zerstört.
Tracklist:
01. Life Is A Coma
02. Death Grasp Oblivion
03. Travellers Of The Vortex
04. The Cold Hand Of Death
05. Cold Skin
06. From Laughter To Retching
07. Slakthus Gamleby
08. World Burial