Plattenkritik

Der Tante Renate - Simplex

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Release Date: 27.04.2007
Datum Review: 01.04.2007

Der Tante Renate - Simplex

 

 

Wenn schon ein Titel (wenn auch der letzte) „Dennis bester Tag“ heißt, dann muss man der Musik doch Gehör schenken. Eindeutig. Keine Frage. Doch zugegeben, DER TANTE RENATE versorgt uns nicht mit dem Soundtrack für den Tag, sondern für die durchzechte, verschwitzte Nacht. Norman Kolodziej schmeißt uns auf seinem zweiten Album wieder intelligente Techno-Arrangements um die Ohren und verfeinert das für die, die elektronischer Musik eher skeptisch gegenüber stehen mit gelegentlichem Gitarrengefrickel.

Das Ergebnis ist sehr tanzbar, sehr futuristisch und trotzdem in hohen Teilen so kaputt, dass es wirklich interessant wirkt. Bösartige Beats und clevere Loops geben sich die Hand. Selbst als jemand, der herzlich wenig zu tun hat, mit Techno und bunten Pillen, kann ich mich etwa für das wirklich coole „Intro“(es heißt nur so) begeistern, das gegen Ende zu einem asiatisch anmutenden Klanggebilde zerläuft. Und auch sonst finden sich unterhaltsame, durch den Roboter-Imitator gejagte Textfetzen wieder. So mag die Zukunft geklungen haben. Vor 40 Jahren. Das soll jetzt nicht negativ gemeint sein, die Minimal-Electro Arrangements auf „Simplex“ klingen durchweg charmant.

Wenn allerdings gefühlt ständig gleiche Takt und Beatsequenzen aufeinandertreffen, wirkt das Zweitwerk nur noch monoton und stumpf, lässt dabei jedoch die im Pressetext gelobte Genialität missen. Für Clubs und zum betrunkenen Rumtanzen ist „Simplex“ aber nahezu perfekt. Kein Wunder, dass die fabelhaften CLICKCLICKDECKER („Wer hat mir auf die Schuhe gekotzt?“) die Tante als Support mitgenommen haben.


1. Computerspiele
2. Black
3. Life construction kit
4. Utrecht
5. Betarock
6. Casca
7. So und so und..
8. Kulabas
9. Statsynth
10. Intro
11. Dennis bester Tag

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