Plattenkritik

Der Weg Einer Freiheit - Der Weg Einer Freiheit

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Release Date: 07.05.2010
Datum Review: 15.06.2010

Der Weg Einer Freiheit - Der Weg Einer Freiheit

 

 

Da "guter Rat ist teuer" und "kommt Zeit, kommt Rat" gelten, wir aber weder Geld noch Zeit haben, kommt ein völlig kostenloser Tipp: Jeder, der etwas mit Black Metal anfangen und auch deutschen Texten etwas abgewinnen kann, sollte sich schleunigst DER WEG EINER FREIHEIT zulegen. Das selbstbetitelte Debüt erschien bereits vor einem Jahr als schicke Eigenproduktion (mit Drumcomputer), mittlerweile haben Viva Hate Records das Potential der Band erkannt und das Album noch einmal mit gleichem Artwork, nur diesmal mit Schlagzeug einspielen lassen. Das Werk (und genau so muss es bezeichnet werden, da es die Bedeutung eines schlichten Albums verlässt und an der Mauer des Opus kratzt) ist geprägt durch schwedisch veranlagte Raserei und einer melancholisch traurigen Seite, die in die erhabenen Melodiebögen einfließt und an die tiefe Traurigkeit von AGRYPNIE denken lässt. Schwedisch auch deshalb, weil DER WEG EINER FREIHEIT ungezügelten Blast verehren, dabei aber immer die Black Metal typischen Trademarks der majestätischen Leads zelebrieren. Somit drücken sie eine Vielzahl der Konkurrenz durch das rasante Tempo und die wuchtige Produktion einfach an die Wand. Das neu eingespielte Schlagzeug ist ein wenig zu sehr in den Vordergrund gemischt worden, was der Triebkraft förderlich, aber dem klirrend Kalten und den Gefühlen in den Songs eher nachträglich ist (das gelang mit dem Computer besser). Auch hätten die Epen ein wenig gestrafft werden können. Aber lassen wir die Augenwischerei, denn DER WEG EINER FREIHEIT ist großes Breitwandkino und auch etwas für Cineasten der Programmkinos, denn die Ausrichtung umschließt sowohl das große als auch das filigrane Publikum. Ein ganz großes Plus gebührt auch den instrumentalen Songs, denn endlich, endlich versteht es eine Band mal wieder, anstatt in der Langeweile und Orientierungslosigkeit zu versinken, sich ohne Gesang in geschichtsträchtigen Fäden zu verstricken. Absolute Kaufempfehlung einer bereits als Klassiker titulierten Black Metal Perle unter den ganzen Rohlingen da draußen.

Tracklist:
1. Ewigkeit
2. Spätsommer
3. Frei
4. Aurora
5. Zum Abschied
6. Welk
7. Neubeginn
8. Ruhe

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Clement

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Ich fühle mich zu alt