Plattenkritik

Desert City Soundtrack - Perfect Addiction

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 01.01.1970
Datum Review: 28.08.2005

Desert City Soundtrack - Perfect Addiction

 

 

Ey mal eins vorweg: Bei Deep Elm gehts wieder massiv bergauf. Nachdem Latterman immernoch in meinem Player dudeln kommt hier mal wieder ein Garant. Der ist zwar etwas anderer Art, aber das macht garnichts wenn er so gut ist wie das zweite Album von Desert City Soundtrack, dass nach "Funeral Car" und der ersten Ep, das mit Abstand beste und ausgewogenste Release der Band ist. Auf "Funeral Car" waren sie mir zu ungestüm und die noisigen Wutausbrüche haben sie weitesgehend gebändigt. Man geht wesentlich songorientierten und bedachter an die Saiten, wo man zuvor eher den Volumenknopf aufgedreht hätte. Das Klavier ist nach wie vor dominant im Vordergrund der Songs. Die Songs sind langsamer und bedenklicher, weisen klarere Strukturen auf als je zuvor, und haben klar definierte Höhen und Tiefen. "Perfect Addiction" ist sehr viel kunstvoller und leidenschaftlicher ausgefallen. Das merkt man beispielsweise am epischen "No Signal", welches sich langsam steigert und von einer diesen typischen, melancholischen Pianospuren getragen wird, bis der eigentliche Song anfängt und genauso dramatisch wieder abklingt. Jaja auch in diesem Review muss natürlich der Referenzpunkt Black Heart Procession fallen, aber Desert City Soundtrack sind dem zum Widerspruch sehr viel mehr an im Gitarrenrock verwurzelt. Also kein Plagiat sondern ein eigenständiger Beitrag in einer Welt von vertontem Herzeleid und ehrlichem Rock, der hier ganz eigen interpretiert wird. Überraschend finde ich einen Song wie "Whatever The Cost" der ungewöhnlich fröhlich im Refrain daherkommt. Sowas hat man vorher nicht von dieser Band gehört. Diese optimistischen Parts sind leider zu spärlich gesäht, aber stehen der Band ganz formidable. Tolle Platte die wächst und wächst. Leider mit 37 Minuten etwas zu kurz.

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Shawn

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