"Pigsqueals sind einfach out, nachdem jede x-beliebige Garagenband auf einmal losgequiekt hat"
Mit "The Ills Of Modern Man" haben sich DESPISED ICON selbst ein Denkmal gesetzt. Das dritte Album war und ist ein Monolith, der in der größten Brandung lospreschender Deathcore Bands bestehen und sich behaupten konnte und kann. "Day Of Mourning" zeigt die Kanadier etwas eingängiger und mehr noch von der Bandbreite extremer Musik schöpfend. So lassen sie als Beispiel den letzten Track als pure Postrock Oper erklingen, getragen von der Screamstimme und dem einsetzenden Crescendo. Nach wie vor lebt der Sound vom Wechselspiel der extremen Stimmen, allerdings ist den Schweinen das Maul gestopft worden. Auch ist den harten, sehr aggressiven Abschnitten (die Schlagzeugarbeit lässt manchmal den Eindruck zu, es nicht mit Fleisch und Blut, sondern mit einem Computer zu tun zu haben) sowie den ruhigeren Momenten (die mehr Geltung bekamen) eine Prise Chaos untergerührt, die immer noch einzig und überhaupt nicht artig, partiell sogar völlig abgefucked sind. Im Gegensatz zum Vorgänger litt die Intensität und das (Er)Drückende, dafür haftet dem neuen Album ein homogener Groove an, der zehn Kühe erbarmungslos durch ein enges Dörfchen treibt. DESPISED ICON leben auf "Day Of Mourning" die Extreme aus, ohne zu sehr in die Abgefahrenheit zu schlittern und ohne zu sehr an der Geschliffenheit anzulegen. Genau in dieser Schnittmenge toben sie sich auf "Day Of Mourning" auf technisch höchst anspruchsvollem Niveau aus und zeigen der Konkurrenz auch 2009, dass keine Deathcore Band mal eben so an den Montrealern Monolithen vorbeikommen wird.
Tracklist:
01. Les Temps Changent (03:28)
02. Day Of Mourning (03:01)
03. MVP (03:27)
04. All For Nothing (03:14)
05. Eulogy (03:29)
06. Made Of Glass (03:16)
07. Black Lungs (03:01)
08. Diva Of Disgust (03:27)
09. Entre Le Bien Et Le Mal (03:56)
10. Sleepless (04:46)