DEVIL YOU KNOW (möglicherweise eine Anspielung an das HEAVEN & HELL Album „The Devil You Know“) heißt die neue Truppe um Ausnahme-Shouter Howard Jones. Der ehemalige Frontmann der neuenglischen Metalcore Formation KILLSWITCH ENGAGE ließ sich nicht lange bitten, als Francesco Artusato (u.a. ALL SHALL PERISH) und John Sankey (u.a. DEVOLVED) ihm ein paar Demos zukommen ließen.
Dass Jones Gefallen an dem Material gefunden hatte, wundert mich nicht. Das Debut „The Beauty of Destruction“ überzeugt vom ersten Moment an. Technischer Metal der stets griffig bleibt, der trotz aller Melodien nichts an metallischer Brutalität einbüßt und epische Arrangements, die dennoch nie den Fokus verlieren. Songs wie 'My Own' oder 'Seven Years Alone' klingen wie die Quintessenz des musikalischen Schaffens dieser Herren. 'For The Dead And Broken' ist einer der Songs, die etwas aus dem Raster fallen, ist es doch mehr eine midtempo Ballade, die eher rockige, als metallische Züge aufweist. Doch mir gefällt das. 'I Am The Nothing' ist ein Song, der sich erst beim zweiten Mal so präsentiert, dass er überzeugt. Doch auch das fällt positiv ins Gewicht. Man darf sich mit Musik auch mal auseinandersetzen dürfen. Sie muss nicht immer gleich gefallen.
Die Texte von Songs wie 'A New Beginning' oder 'Embracing The Torture' sind nicht bloße Durchhalte-Parolen, sondern eher intensive Auseinandersetzung mit Verzweiflung, Wut, Trauer, Suchen und Finden, deren bitterer Beigeschmack doch nie den so wichtigen Faktor Hoffnung gänzlich außer Acht lassen. Jones brilliert stimmlich in einer Weise, wie ich sie auf den letzten KSE Platten doch vermisst habe. Hier klingen die Gesangslinien wieder hungrig, facettenreich und driften nicht durch mangelnde Inspiration in die Belanglosigkeit, weil man versucht eine erfolgreiche Zauberformel immer und immer wieder zu kopieren.
Im direkten Vergleich zur KSE Platte und dem alten-neuen Fronter Jesse Leach, kann der erste Silberling von DEVIL YOU KNOW mithalten. Stimmlich (wo keine Melodien passen, werden dem jeweiligen Stück auch keine aufgezwungen), aber auch durch die progressiven Anteile in der Gitarrenarbeit, sowie der partiellen Abweichung vom stählernen Pfad. Ähnlich wie auf der aktuellen KSE Platte, ist die Musik jedoch extremer geworden. Mehr Einschläge aus den Bereichen Thrash, Death und Black sind auszumachen, was durchaus gefällt.
Aufgenommen und quasi mitgeschrieben von Logan Mader (ex-MACHINE HEAD), wurde die Scheibe vom Sound-Titanen Zeuss geschliffen. Somit ist „The Beauty of Destruction“ eine verdammt starke Veröffentlichung, die man sich definitiv zulegen sollte. KSE bekommen nun starke Konkurrenz, wenn diese sich auch etwas düsterer und ernster gibt.
Wer nun live die bessere Figur macht, das wird man sehen. Denn beide Sänger tendieren nicht immer dazu live vokale Glanzleistungen hinzulegen. Im Internet findet man bereits Links zu einer Live-Performance. Die CD auf jeden Fall ist spitze. DEVIL YOU KNOW – der Name ist Programm: DIESEN Teufel sollte man kennen!
Tracklist
1. 'A New Beginning'
2. 'My Own'
3. 'Embracing The Torture'
4. 'For The Dead And Broken'
5. 'Seven Years Alone'
6. 'It's Over'
7. 'A Mind Insane'
8. 'Crawl From The Dark'
9. 'The Killer'
10. 'I Am The Nothing'
11. 'Shut It Down'
12. 'As Bright As The Darkness'