Plattenkritik

Dew-Scented - Icarus

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 27.07.2012
Datum Review: 10.07.2012

Dew-Scented - Icarus

 

 

DEW-SCENTED sind eine Konstante im deutschen/europäischen Thrash Metal. Seit Jahren präsentieren uns die Niedersachsen qualitativ hochwertige Alben und wenn ein Statement über die Band um Bandchef/Sänger Leif Jensen festgenagelt werden müsste, dann das, dass DEW-SCENTED keine schlechten Alben aufnehmen können. Berücksichtigt werden muss hierbei, dass es sich bei „Icarus“ um die neunte Scheibe des Quintetts handelt. Und richtig gefolgert, „Icarus“ (ab dem zweiten Album hat sich die Band dem „I“ in den Titeln gewidmet, um bei einem relativ schwer zu merkenden Bandnamen zumindest bei den Alben Eingängigkeit zu präsentieren) ist dann auch genau das geworden, was die Erwartungshaltung gefordert hatte: gnadenlos guter Thrash/Death Metal!

Es gibt aber auch weitere Konstanten bei den Norddeutschen, so stammt das Artwork wiederum von Björn Goosses / Killustrations (seit 2003 zieren seine Zeichnungen die DEW-SCENTED Outputs) und die Aufnahme erfolgte wie bereits beim Vorgänger “Invocation“ im Soundlodge Studio unter der Regie von Produzent Jörg Uken. Leider scheint auch der ständige Austausch mehrerer Bandmitgliedern von Album zu Album zum Pflichtprogramm zu gehören, müßig eigentlich, darauf weiter einzugehen. Interessant wäre die Frage, ob DEW-SCENTED in ihrer langen Historie mal zwei Scheiben mit einer Stammmannschaft aufgenommen haben…Vielleicht ist das Mitgliederhopping aber auch der Grund für die Güte der Songs, denn es scheint sich auszuzahlen, immer frische und voller Tatendrang steckende Musiker um sich scharen zu können. Auch auf „Icarus“ haben sich einige Gastmusiker eingefunden, so stehen Dan Swanö (EDGE OF SANITY; "Reawakening") und Rob Urbinati (SACRIFICE; "Gleaming Like Silver") als Gastsänger sowie Dennis Schneider (RETALIATION / FINAL BREATH; "The Fall Of Man" / "Perpetuated") als Gitarrensolist zur Verfügung.

Und gleich zu Beginn fällt das enorme Aggressionspotential dieses Albums auf, selten traf das Wort „angepisst“ besser zu. Das manifestiert sich durch Leifs thrashdeathblackigem Bellen als auch durch Gitarrensalven, die permanent und rasend schnell über den Hörer hinwegfegen. Aber auch bei einigen langsameren Tracks zeigen DEW-SCENTED, dass Brutalität und Schnelligkeit nicht unbedingt immer zusammen Pate stehen müssen. Mit viel Druck und Vehemenz wurde der auf dem letzten Album etwas zurück genommenen Death Metal wieder mehr an die Oberfläche gehievt, so dass stilistisch eine kleine Kurskorrektur zum Vorgänger vorgenommen wurde. Interessant auch die sich bekämpfenden Gitarren, die sich wie beim Opener „Sworn To Obey“ immer wieder in den Vordergrund spielen und auch diesmal wieder als „herausragend“ eingeordnet werden müssen. Bei „Throw To The Lions“ wird eine weitere Stärke präsentiert, so kann der Titel zwar simpel mitgegrölt werden, der Rest schält sich aber nach und nach durch leicht progressive Strukturen, so dass Nachhaltigkeit durch Rotierfreudigkeit (oder anders herum) zu Tage gefördert wird.

Insgesamt zeigt das Songwriting kaum Verschleißerscheinungen, attestiert werden muss jedoch bei aller Lobeshudelei, dass sich gnadenlos gute Killertracks wie „das eben bereits angesprochene „Sworn To Obey“ oder „Gleaming Like Silver“ nicht durchgehend finden lassen. Dennoch ist DEW-SCENTED ein schönes Beispiel dafür, dass es Bands gibt, die ihrem Stil treu bleiben und trotzdem sehr gute Outputs fabriszieren.

Tracklist:
01. Hubris (Intro)
02. Sworn to Obey
03. Thrown to the Lions
04. Storm Within
05. Gleaming Like Silver
06. By My Own Hand
07. The Fall of Man
08. Reawakening
09. Destined to Collapse
10. A Final Procession
11. Perpetuated
12. In Dying Mode (bonus track)
13. Steady Decline (PRONG-cover/bonus track)
14. No Spiritual Surrender (INSIDE OUT-cover/bonus track)

DEW-SCENTED live:
20/07/12 – DE – Rotenburg/Wümme - Metalsplash Festival V
21/07/12 – DE - Steinbach-Langenbach / Suhl (Germany)
11/08/12 – NL - Leeuwarden – Into The Grave Festival
12/08/12 – DE – Berlin – Postbahnhof w/SIX FEET UNDER
13/08/12 – DE – München – Backstage w/SIX FEET UNDER
14/08/12 – CH – Pratteln – Galerie w/SIX FEET UNDER
15/08/12 – DE – Essen – Turock w/SIX FEET UNDER
16/08/12 – NL – Kerkrade – Rock Temple w/SIX FEET UNDER
17/08/17 – D – Dinkelsbühl – Summer Breeze Open Air
18/08/12 – DE – Hamburg – Grünspan w/SIX FEET UNDER

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Clement

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Ich fühle mich zu alt