Plattenkritik

Dioramic - Supra

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Release Date: 12.09.2014
Datum Review: 29.09.2014

Dioramic - Supra

 

 

Ganz unregelmäßig tauchen sie auf. Bands, die eine Kategorisierung von Grund auf verweigern und die sich geschickt durch sämtliche Schichten spielen und trotzdem kompakt und unverkennbar klingen. DIORAMIC sind so eine Band und ihr neues Album „Supra“ der beste Beweis dafür, dass die Grenzen moderner Rockmusik, noch lange nicht erkundet sind.

2010 war das Jahr, in dem DIORAMIC ihren Bekanntheitsstatus schlagartig erweiterten. Damals veröffentlichte das damalige Trio den ersten Langspieler „Technicolor“ auf Lifeforce Records und konnte mit der sehr eigenständig klingenden Mixtur aus progressivem Rock und einer gesunden Portion aus Math- und Metalcore die damalige Szene begeistern. Gut vier Jahre und einen Superstar später veröffentlicht das einzig verbliebene Gründungsmitglied Arkadi Zaslavski mit seiner neuen Truppe nun den lang ersehnten Nachfolger „Supra“.
Auf neun Songs führen DIORAMIC ihre Hörer Album behutsam durch die schier unendlichen Weiten progressiver Klangwelten, wobei sie das Tempo immer angenehm nachverfolgbar variieren. Dabei mischt das Quartett vertrackte Rhythmen der Marke WAR FROM A HARLOTS MOUTH mit pompösen MUSE Momenten, einen Touch BLACKMAIL-Alternative und einer Spur unleugbarer SILVERCHAIR DNA zu etwas ganz eigenen zusammen. In Songs wie dem Opener „Xibalba“ oder beispielsweise dem wütend beginnenden „The Storm“ geleiten Augenblicke der Komplexität und Härte nahtlos über in emotionsgeladene Passagen, die sich von träumerischen Harmonien in ihr Finale führen lassen. Angereichert mit geschickt platzierten Samples, Chören, dem Wechsel aus aggressiven Growls und gefühlvollen Gesangslinien, erreicht jeder Song eine besondere Intensität und eine unverkennbare Note, wobei das sich stark an die DEFTONES verneigende „Vortex Reflex“ sicherlich als einer der Höhepunkte zu sehen ist. Nichts, aber auch rein gar nichts, wurde „Supra“ dem Zufall überlassen. DIORAMIC hüllen ihre Kreationen in einen progressiven Nebel, der sie zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar und somit zu jedem Zeitpunkt aufregend macht. Und das macht dieses Album zu etwas ganz Besonderen.
Damit gehören DIORAMIC neben THE INTESPHERE sicherlich zu den vielversprechendsten Bands der aktuellen Prog Rock (was auch immer) Szene.

Trackliste:
01. Xibalba
02. Carpets On The Walls
03. The Calm Before
04. The Storm
05. Worth
06. Big Pump
07. Melancholia
08. Logbook
09. Vortex Reflex

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Mulder

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