Der Bandname Dogs On Catwalk beinhaltet alles was die Band ausmacht. Wir spielen gerne mit Klischees, mit schwarz und weiss Kategorien. Glanz vs. Dreck, Gitarre vs. Elektronik, Verzweiflung vs. Erniedrigung, Punk vs. Pop. Ein Hund hat nun mal nichts auf dem Laufsteg verloren und genau das macht es so spannend alles kann passieren!
Zeitgleich posieren 5 junge Herren in ordentlich chic und jeweils anderer Form mit Handschuh in der Fresse. Unkonventionell heißt also die Devise nur ist sie erfrischend, oder doch nur aufgesetzt und Selbstzweck?
Die Musik selbst klingt wie ein Querschnitt aus heute, gestern und vorgestern, sprich ein gewisser Hauch New-Wave mit vielen vielen Synthies und Elektro-Beats, dazu etwas Indie (mit stetigen Blick auf die Insel) und ein Songwriting, welches zu jeder Sekunde zum nächsten potenziellen Ohrwurmrefrain hinschielt. Muss man den Jungs aber auch lassen, dass sie diesen Anspruch (also der der Ohrwurmrefrains) gerecht werden zumindest im Ansatz. Tainted Glove schafft zwar keinen Überhit, in den man sich unsterblich verlieben kann; hat aber durchaus seine kleinen Momente, die sich zumindest etwas im Gehör verankern.
Dass Tainted Glove trotzdem eines von vielen Releases ist und es auch bleiben wird ist wohl darauf zurückzuführen, dass DOGS ON CATWALK den Anspruch, anders zu sein, nicht völlig durchziehen, ja dass man im Grunde doch nur bereits bediente Floskeln bestreitet. Klar will man die Affinität zum 80s Pop bewahren, nur wünschte ich mir von der Band oft einfach etwas mehr Mut zum wirklichen Anderssein, zum entreißen der immer gleichen Strukturen. Stattdessen wirkt mir Tainted Glove zu sehr bemüht, in eine gewisse Schublade zu passen; hat auf Dauer jedoch zu wenig musikalische Substanz zu bieten, um langfristig zu Unterhalten. Bezogen auf die Ausgangsfrage heißt die Antwort wohl doch eher letzteres.
