Unschwer zu erkennen, um was für eine Art von Metal es sich hier handelt. Bandname, Albumtitel und das wunderbar schaurig-schöne Coverartwork lassen nur eine Antwort zu: Doom.
Prinzipiell, dass muss ich dazu sagen, konnte ich mit Doom seit jeher nur ansatzweise etwas anfangen. Ich bin beispielsweise einer, der den Kult um Candlemass' immer als epochalen Meilenstein angepriesene "Nightfall"-Scheibe irgendwie nicht verstehen kann. So gesehen gehe ich mit gemischten Gefühlen an Doom:VS. Und bin mehr als positiv überrascht.
Das Ein-Mann-Projekt von Draconian-Gründer Johan Ericson zelebriert auf 6, meist überlangen Songs (wie auch sonst?), düstersten, epischen Doom, der auf groteske Art sofort packend und gleichsam abstoßend wirkt. Wohlwollende Schauer durchzucken den Hörer, wunderbar düstere und nebelige Novembertage über den weiten Wäldern des Nordens dahergebracht und gebannt auf CD. Beachtlich: Die Unvorhersehbarkeit. Immer wieder zucken irgendwo im Hintergrund hinter den schwer-drückenden Gitarren und dem morbige pumpenden Rythmus irgendwelche Synthie-Kollagen. Was heisst zucken? Erschrecken.
Wo sind also Kritikpunkte? Die besondere Form dieses Extrem-Dooms mit seiner manischen Wirkung wird erzeugt durch eine selbst für Doom-Kapellen beachtliche Langatmigkeit. Diese kann leicht auch zu weit gehen. So krächzen teilweise Passagen so langsam vor sich hin, dass man sich den nächsten Wechsel herbei sehnt. Was Genre-Fans sicherlich als die große Stärke von Doom:VS halten werden, ein wenig mehr Speed hätte mir teilweise allerdings besser gefallen.
1. The Light That Would Fade
2. Empire Of The Fallen
3. The Faded Earth
4. Oblivion Upon Us
5. The Crawling Insects
6. Aeternus