Plattenkritik

Drudkh - Estrangement (Rerelease)

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Info

Release Date: 28.06.2010
Datum Review: 27.06.2010

Drudkh - Estrangement (Rerelease)

 

 

Und es geht weiter: Nach den Rereleases der ersten vier Alben (zwei davon habe ich an dieser Stelle schon besprochen) folgt nun mit „Estrangement“ eine weitere Neuauflage seitens Seasons Of Mist – natürlich auch wieder in neuer Verpackung und mit remasterten Sound, versteht sich. Und eben da das meiste schon an anderer Stelle gesagt wurde, nur ganz kurz: „Estrangement“ ist auch ein mehr als gelungenes Werk Pagan Metal. Obgleich die Reaktionen auf das Album 2007 recht gespalten waren, so war es für viele immerhin nach dem rein instrumentalen „Songs Of Grief And Solitude“ eine Rückkehr zum alten Sound. Und auch wenn diese „Rückkehr“ für viele nicht an die Qualitäten älterer Werke heranreicht, so ist er für mich immer noch so viel besser als vieles vieles andere was ich aus diesem breiten Sektor sonst so kenne. Warum? Weil DRUDKH immer wieder eine sehr schöne, eindringliche Atmosphäre inne haben, und weil sie – ähnlich wie beispielsweise PRIMORDIAL – irgendwie völlig abgeklärt, aber auch nicht so imagefixiert sind wie viele andere Genrevertreter. DRUDKHs Musik wirkt zu jeder Zeit geordnet, aber eben auch natürlich: Wie nur wenige verstehen sie es eine gewisse an die Natur angelehnte Thematik so authentisch, aber auch so kraftvoll zu verkörpern – und was will man (oder ich) mehr vom Pagan Metal?

Was „Estrangement“ im speziellen noch betrifft: 4 Songs, davon die ersten drei ca. je 10 Minuten lang; der letzte beträgt „nur“ 4 Minuten, versteht sich aber auch im Unterschied zu den vorangegangenen Stücken als rein instrumentaler Ausklang. Was aber alle Songs gemeinsam haben ist ein Songwriting, welches sich Zeit lässt, und in einem recht gemächlichen Tempo erst langsam auf der Basis eines Themas Melodien und Elemente einstreut bzw. aufbaut. Das langweilt nicht, sondern zieht in einer Doom-Metal-verwannten Melodie-Monotonie in eine Art Sog, aber vor allem in eine recht subtile Form der Atmosphäre. Die einen mögen es highlightlos nennen, ich empfinde es aber als malerisch schön und sehr bewegend. Und wem es auch so geht wie mir und „Estrangement“ noch nicht sein eigen nennt, macht mit diesem Rerelease mit Sicherheit nichts falsch.

Tracklist:

01. Solitary endless path
02. Skies at our feet
03. Where horizons end
04. Only the wind remembers my name

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Olivier H.

Autoren Bio

"They said, Do you believe in life after death? I said I believe in life after birth" - Cursed