„Angel King“ ist eine rohe und straighte Rockansage eines deutschen Quartetts, deren Lyrics, aus meiner Sicht, zwischen metaphorischem Scharfsinn und proletenhaftem Schwachsinn, beziehungsweise stereotypischer Kritik sozialer Umstände, liegt. Kernig, die Gitarren, peitschend das Schlagzeug, etwas dumpf und „höhlig“ der Bass und stark komprimiert der Gesang, der die übrigen Instrumentenspuren vom voluminösen Gesichtspunkt aus stark dominiert. Diese Aspekte machen das Hören des „Angel King“ nicht gerade zu einem Ritt auf einer „Endmix-Wolke“ der Begeisterung. Aber es ist zu verkraften.
Das Arrangement DUSTER 69s ist simpel und birgt nach meiner Meinung Einflüsse Motörheads und/oder, Karma To Burn und vielleicht etwas Samiam – geradeheraus und rotzig. Das verstärkt aber leider den doch faden Beigeschmack des 80er Jahre Garagen-Punks, den ich nicht ausstehen kann. Besonders die Stimme, die authentisch über Gedankeneingebungen singt, ist für mich hart zu verknusen. Sicherlich, ich mag harten Gesang und Schreien, gar keine Frage, aber dieses dekadente „ich-scheiß-auf-Harmonien-Anarchie“ Verhalten, dass sich viele Sänger bei Lemmy Kilmister und Konsorten abgeguckt zu haben scheinen, klingt einfach nicht bei jedem. Bei den meisten eher kontraproduktiv und stört die Homogenität der Stücke, sollte diese denn auch angesteuert werden.
Das kann man nun mögen oder nicht – ich kann das nicht ausstehen und daher fällt meine Bewertung für die 10 Stücke „Angel King“s auch entsprechend niedrig aus, zumal die Songs von DUSTER 69, die nie unter drei Minuten sind, vor allem eines auszeichnet: Das Verzichten auf großartige musikalische Überraschungsmomente und das ist für meinen Geschmack bei derartigen Stücklängen tödlich – zumindest, was meine Aufmerksamkeit angeht. Müsste ich einen Favoriten aussuchen, so wäre das wohl „Personal Navigator“, beziehungsweise „Nighttrain“. Bei letzterem Song ist es im Grunde nur die textliche Thematik und ihre beinhaltende Dramatik, die mich zu diesem Entschluss „zwingt“. Leider, leider wird „Angel King“ keins der Alben sein, welches ich vorrausichtlich nach meiner Review bewusst in den Player lege. Vielleicht eines Tages, um dann festzustellen, dass es mir gefällt. Aber heute, um 12:20 MEZ, kann ich bedauernd nur zu jenem niederschmetternden Ergebnisse kommen:
Vertrieb:Radar Music
Tracklist
1. Conversation With A Bullet
2. Upcoming
3. My Brother
4. Chemiacal Rodeo
5. Personal Navigator
6. Red Goat
7. Nighttrain
8. Disappear
9. Velvet Mind
10. Tales Of Never Letting