DUSTIN KENSRUE, seines Zeichen Sänger und Gitarrist der nicht allzu unbekannten Band THRICE, wird am 16. Februar via Equal Vision Records sein erstes Solowerk auf den Markt bringen, welches den Titel "Please Come Home" tragen wird. Ich hatte die Ehre, schon mal vorab in die 8 Songs dieses Albums hinein zu hören, und war doch etwas erstaunt, welch musikalische Gefilde der Herr Kensrue dort betritt.
Auf dem letzten THRICE-Album "Vheissu" war schon deutlich zu erkennen, dass die Herren einen wesentlich vielseitigeren und experimentelleren Weg einschlagen werden, und mit dem Emo/Screamo-Genre eigentlich gar nichts mehr am Hut haben. Dieser Weg wird von DUSTIN KENSRUE auf "Please Come Home" zweifelsohne weiter geführt. Die düster-melancholisch und philosophisch gehaltenen Acoustic-Songs zeugen davon, dass Dustin eine Vorliebe für Singer/Songwriter-Musik hat, die nicht sehr gut mit seiner Band THRICE in Einklang zu bringen ist. So hat er sich entschieden, seine Stücke, die sich irgendwo zwischen Bruce Springsteen, Elvis Costello und klassischen amerikanischen Country-Einflüssen befinden, für ein Soloalbum aufzunehmen. Am Piano bzw. an der Orgel wird er dabei von niemand geringerem als Teppei Teranishi, der bei THRICE den zweiten Sechssaiter bedient, unterstützt.
Für mich persönlich ist dieses Album ein weiteres Indiz dafür, dass die Herren Kensrue und Teranishi einen ganz eigenen und unkonventionellen Weg einschlagen, mit dem die meisten Fans wohl nicht so rechnen würden. Hoch anzurechnen ist ihnen ohne Frage die künstlerische Vielfalt, die sie an den Tag legen, dennoch trauere ich ein wenig den "alten" THRICE hinterher, und auch für die neuen countrylastigen Acousticsongs ihres Frontmanns konnte ich mich noch nicht so wirklich begeistern. Gute Songs sind auf "Please Come Home" ohne Zweifel, doch für mich ist der Spagat zwischen unblaublich intensiven Screamo-Songs und melancholischen Country-Balladen einfach ein wenig zu groß.
Tracks:
1. I Knew You Before
2. Pistol
3. I Believe
4. Please Come Home
5. Blood & Wine
6. Consider the Ravens
7. Weary Saints
8. Blanket of Ghosts