DYING FETUS sind eine traditionsbewusste Band. Auf dem neuen, siebten Album haben es acht Tracks geschafft, in der jüngsten Vergangenheit drehte sich das Bandkarussell und wieder bleibt "Destroy The Opposition" (2000 veröffentlicht) das Maß aller Dinge. "Descend Into Depravity" schlägt die Nachahmerbands dennoch um Längen, auch das ist in der Vergangenheit so gewesen (bis auf die gleichwertigen MISERY INDEX, die aber mehr ehemalige DYING FETUS Mitglieder an Bord haben als DYING FETUS selber). Die Marylander sind eine der ersten Extremmetalbands, die Death Metal und Grindcore gekreuzt (heute würde wohl Deathcore zum Stil gesagt werden...) und mittlerweile perfektioniert haben. So teilen sich Gitarrist und einzig verbleibendes Gründungsmitglied Jon Gallagher und Bassist Sean Beasley die Hass verbreitenden Vocals, schweres, fettes und technisch hochklassiges Gitarrenriffing trifft auf Breaks, die sich wie eine klebrige Masse durch die Haare zieht. Der Schwerpunkt liegt diesmal im unmenschlich schnellen Double Bass, der groovt und für höllische Freude im Pit sorgen wird. Aber die Knüppelorgien sind natürlich nach wie vor fester Bestandteil der Dampfwalze, allerdings erschlagen sie nicht, sondern tragen die Spannung zum nächsten Break. Auch gibt es wenige Bands, die ihren Basslinien so viel Freiheit einräumen, die bei DYING FETUS dazu benutzt wird, die Magengegend zu durchpflügen. Weiterverfolgt wurde auch die Linie des Vorgängers "War Of Attrition", der Eingängigkeit zu Lasten der Progressivität die Hand zu reichen. "Descend Into Depravity" überzeugt durch stringentes Songwriting, nicht die Instrumentalisten, sondern den Songstrukturen wurde Aufmerksamkeit geschenkt. Es knallt somit an allen Ecken und Enden, der Hass hat durch ""Descend Into Depravity" Haltung bekommen. Ach, und "Ethos Of Coercion" ist ein Killer!
Tracklist:
01. Your Treachery Will Die With You
02. Shepherd's Commandment
03. Hopeless Insurrection
04. Conceived Into Enslavement
05. Atrocious By Nature
06. Descend Into Depravity
07. At What Expense
08. Ethos Of Coercion