Eine Band wie DYING FETUS ist aus dem heutigen Death Metal so gut wie gar nicht mehr weg zu denken. Aufgrund ihrer fast permanenten Touraktivitäten, von denen auch ihre deutschen Fans großzügig profitieren, genießt das Trio aus Maryland schon einen ganz besonderen Status. Natürlich macht das Touren allein den blutigen Braten nicht fett und so zerren DYING FETUS von ihrem regelmäßigen und qualitativ hohen Output.
Auch wenn „Destroy The Opposition“ aus dem Jahre 2000 immer noch als das Referenzwerk der Band gehandelt wird, machten sie nie mit schlechten Alben von sich reden. Auch Album Nummer sieben wird an diesem Status nichts ändern.
“Reign Supreme” liefert all das, was man am Death Metal von DYING FETUS so zu schätzen gelernt hat. Bildlich agieren die Amis immer noch wie ein Artisten-Trio im Schweinestall. Immer am Rande der absoluten Extreme hangelt man sich auf neun Tracks durch das neue Werk. Und Extreme bedeuten im Fall von DYING FETUS entweder hoch spektakuläre Gitarrenakrobatik, rasend fiese Drumschlachten oder ultrastumpfe, beatdown Mosher. Neun Songs die herrlich sezieren, nieder schlachten und alles kaputt stampfen, was nach DYING FETUS geschrieen hat. Immer wieder beeindruckend wie brutal die Drei klingen, wenn sie wie in „Subjected To A Beating“, ganz simple in ihre Riffkiste greifen, um danach unzählige Nacken zu brechen. Doch auch der wimmernde Feingeist, der seine Hand in die Höhe streckt und nach Ästhetik bittet, wird auf “Reign Supreme” keinesfalls enttäuscht. Der Abschlußtrack „The Blood Of Power“ oder das schon symphonisch eingeleitete „Revisionist Past“, bieten für DYING FETUS schon ein besonderes Maß an, nennen wir es Melodie. Im Grunde also alles beim Alten.
Doch wer der Band nun Einfallslosigkeit vorwerfen will, da sie seit Jahren nach dem immer gleichen Schema funktioniert, möge sich in einer ruhigen Minute nur ein mal das dargebotene Spektrum eines Albums von DYING FETUS zu Gemüte führen. Ganz besonders das von “Reign Supreme”.
Denn wie man es drehen und wenden will, was hier aus den Boxen dröhnt, ist mitunter das Beste, was der amerikanische Death Metal zurzeit auf dem Markt hat.
Trackliste:
1. Invert The Idols
2. Subjected To A Beating
3. Second Skin
4. From Womb To Waste
5. Dissidence
6. In The Trenches
7. Devout Atrocity
8. Revisionist Past
9. The Blood Of Power