“Living On The Razor's Edge“ erzählt die Geschichte einer Frau, die all die Schattenseiten menschlichen Daseins durchlebt, die in unserer Gesellschaft erschreckend normal geworden sind“
Die aus dem Erzgebirge kommenden DYING HUMANITY beschäftigen sich auf ihrem dritten Album (2007 erschien das Debüt „Fallen Paradise“; 2009 veröffentlichten die Sachsen „Fragments Of An Incomplete Puzzle“) mit dem Horror vor der Haustür und verpacken dieses Thema in ein Konzeptalbum. Sie bedienen sich beim Melodic Death Metal, wobei die Benchmark von brachial Blastpart geschwängert bis einfühlsam harmonisch reicht. Als Stilmittel werden sehr ruhig gehaltene, sich zurück nehmende und sehr nachdenklich anmutende Akustik Passagen an derbe Death Metal Ausflüge gestellt. Das funktioniert auf Albumlänge und schafft Spannung, Dynamik und letztendlich Abwechslung.
Weiterhin ist das Gitarrenspiel von Siedel / Keller zu einem wahren Ohrenschmaus gereift, selten durften aus diesem Lande solch Metalmaniac gleichen Soli wie z. B. im Mittelteil von „Blinded“ geatmet werden. Stimmlich zeigt Marcus Dietzsch erneut ein Wechselspiel zwischen wohlig tiefem Growling und harschen Shouts, seine Arbeit ist es, die „Living On The Razor's Edge“ durch die Gassen einer verdorbenen Gesellschaft lenkt. Wenn Kritikpunkte mit der Lupe gesucht werden müssten, dann wird der unbedingt fündig werden Wollende nur mit der viel zu aufgedonnerten Produktion (das Schlagzeug klingt sogar im Trigger-Zeitalter zu getriggert) vorlieb nehmen müssen. Ansonsten ist DYING HUMANITY erneut mit einem rundum überzeugenden Album am Start.
Tracklist:
1. Inception
2. Blinded
3. Broken Home
4. Till The End
5. Outcast
6. Abused
7. Perception
8. Welcome To The Abyss
9. Addicted
10. Between Angel And Beast
11. Revenge And Murder