Plattenkritik

EMERY - You Were Never Alone

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Info

Release Date: 19.05.2015
Datum Review: 20.05.2015
Format: CD Digital

Tracklist

 

01. Rock, Pebble, Stone
02. Thrash
03. Hard Times
04. The Beginning
05. The Less You Say
06. Pink Slip
07. To The Deep
08. What’s Stopping You
09. Go Wrong Young Man
10. Taken For A Bath
11. Salvatore Wryhta
12. Alone

Band Mitglieder

 

Toby Morrell
Matt Carter
Josh Head
Dave Powell

EMERY - You Were Never Alone

 

 

Erst lassen sich EMERY für ihr sechstes Album keinen Moment lang durch abgezählte Kalendertage scheuchen - jetzt behauptet die Band aus South Carolina, sich niemals selbst dem Topf der Emo-, Alternative- und Collegerockbands entnommen zu haben. Dann stellt "You Were Never Alone" in den ersten acht Minuten seiner Spielzeit alle Unsicherheiten in die dunkle Ecke.
 
"You pushed my head under the water" beginnt "Rock, Pebble, Stone" ruhig und gelassen und findet schnell seinen Weg in Melodiebögen, die unter der Stimme von Toby Morrell so schön vertraut und persönlich klingen wie eh und je. Die Gitarren klimpern durch die Strophenparts, als zeige der Wandkalender noch immer 2005. Dann aber sticht die christiliche Band mit dem passend betitelten "Thrash" eins von mehreren deutlichen Pendants auf "You Were Never Alone" an und klingt wie eine unsichere Mixtur aus THE CHARIOT und ANBERLIN. Zimperlich waren EMERY noch nie (erst recht nicht auf der Bühne) - "The Beginning" macht trotzdem den Anschein: Sehnsucht, Kopfgesang, dazu schrammelige Riffs, wie sie etwa MONEEN ebenso hochwertig einzusetzen wissen/wussten. Kompakt und schön bekommt der Emocore seine x-te Reinkarnatino verpasst - dann setzt "The Less You Say" sich mit ebenso aufgeplustertem Indierock mit in den Kreis.
"You Were Never Alone" lebt von seinen agilen Gitarren, dem oft trickreichen Schlagzeug und jenem schlicht warmen Gesang, der die Refrains zum poppigen "Hard Times" aber auch aufgekratztere Tracks wie "Go Wrong Young Man" gleichermassen auszuschmücken weiss. EMERY klingen trotz Auszeit keinesfalls verschlafen oder unbeweglich, nur gelegentlich hakt sich der Fünfer fest - etwa wenn "What´s Stopping You" über vier Minuten und ohne Höhepunkt umhertaumelt. Das Dutzend Songs endet mit dem Zeitlupenscreamo von "Alone" und dem zerkauten Geständnis "Now I know what it´s like to be alone" und rundet den Überschlag zu Anfang der Platte passend ab. Genres, Facetten, Stimmungen - damit füllen EMERY auf dem Nachfolger zu "We Do What We Want" Säcke und schleudern um sich, statt zu sortieren. Nicht viele Bands bauen die Brücke von LA DISPUTE zu TAKING BACK SUNDAY über BRAND NEW ("Pink Slip") und stossen damit nicht mal an ihre Grenzen. "You Were Never Alone" darf gerne wörtlich genommen werden.
 
 
 
 

Autor

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.