Drittes Album, zweite Steigerung. War das letzte Album der Hamburger schon ein starkes, klassisch-schwedisches Death-Metal-Werk, hat man sich dieses Mal stilistisch noch ein wenig weiter geöffnet. Eine Veränderung die nur gutzuheißen ist!
Dabei findet man absolut die richtige Mischung, schafft es ähnlich wie die Labelkollegen von THE CROWN oder LIK gut verdaulichen und furchtbar unterhaltsamen Death Metal zu schreiben. Ob man sich dabei in Richtung Schweden, Großbritannien oder Florida lehnt, ist egal. Die Zusammenstellung fühlt sich frisch an. „Merciless Tide“ ist eines der wenigen Stücken, bei dem man eher geradlinig vorgeht. Als ein anderes Beispiel für die neu gefundene Offenheit kann "Frantic Redemption" angeführt werden. In Sachen Intensität schaut man hier kurz bei Trey Azagtoth und Kollegen vorbei. Der Titeltrack ist das krasse Gegenteil, so vertrackt wie hier in den Strophen musiziert, hat man ENDSEEKER noch nie gehört - nur um dann mit dem stärksten und eingängigsten Refrain der gesamten Platte um die Ecke zu kommen. Wer hier nicht die Faust hebt und mitsingen möchte, hat Death Metal nicht begriffen. Zum Abschluss des Albums hat man mit „Escape From New York“ ein Cover des Titelthemas des gleichnamigen Films gepackt. Hätte schief gehen können, schließt das Album aber perfekt ab und könnte auch eine eigene, instrumentale Nummer sein. Überragende Interpretation!
Ob es von hier aus weiter bergauf, oder „nur noch“ seitwärts geht, wird sich in der Zukunft zeigen. Qualitativ lösen ENDSEEKER hier jedoch ein Versprechen ein, welches sie mit ihren ersten beiden Alben gegeben hatten. Bis es soweit ist, rotiert aber erst einmal "Mount Carcass" im Spieler!