Einmal extraweiche Haferflocken mit lauwarmer Milch bitte! Essen US-Metallerkids denn sowas? Oder ist alles bloß Ablenkung um Altbackenes und Dröges wieder aufzuwärmen? Trittbrett-Metalcore für am Abgrund Stehengebliebene mit Visionen - Version 2.0.
Bei „Impulse“ will man Omas bösen Worten zum Teil Wahrheit einräumen. Denn im Hause ERRA klingen nicht nur einzelne Parts, sondern teilweise beinahe komplette Songs schlicht: genau gleich. „Seven“ oder „Pattern Interrupt“ schmücken einfach dieselbe Liga Licks und spielerisches Rumgeeiere (wenn auch auf technischem Niveau!), bevor teils progressive, teils stumpf monotone Brachialausflüge den Großteil der Songs des LP-Debüts in dieselbe Richtung lenken. Klar, bei „Efflorescent“ klingt das auch schön melodisch, jault hier die gläserne Chorusstimme von Gitarrist Jesse Cash gegen grunzende Volumen von Sänger Garrison Lee – bei „Obscure Words“ hingegen regiert doch eher durchdringendes Chaos. Und na klar, auch ACDC sind nie wirklich innovativ gewesen.
Leider punktet diese Band aus Alabama um Adam, Alex, Jesse, Garrison und Alan innerhalb der zehn Tracks zu selten mit wirklich gewichtigem Songwriting oder zumindest spannenden und heraus stechenden Arrangements, dafür mit Wiederholung und Engspurigkeit. ERRA bolzen sich wacker, aber nicht herzlich oder zumindest beherzt genug durch „Impulse“, wie es ein gesunder Mittelweg aus alten SAOSIN und AUGUST BURNS RED nicht galanter vormachen könnte.
Doch bis auf die wenigen frischen Rosinen in der Schüssel können sie mit ihrem Tragic Hero-Frühstück nicht sättigen und rühren eher mittellos, wenn auch mit charismatischer Power und klinischem Zusammenspiel im Metaller-Cerealienmeer herum.
Trackliste:
01. White Noise
02. Pattern Interrupt
03. Seven
04. The Architect
05. Efflorescent
06. Vaalbara
07. Heart
08. Obscure Words
09. Invent
10. Render The Void